Ludus Luminosus

Der AUDICULA con brio hat umfangreiche Testverfahren und Hörsitzungen glänzend absolviert.


-Audicula con brio, Holzteile in Rotbuche -

- Audicula con brio mit IR-Lautstärkeregelung -

- DAS Abhörsystem für den wirklichen (!) Kenner und Liebhaber von klassischer Musik: Ein geringfügig modifizierter "Monitor-Spezialist" AKG K701 aus dem Produktionsjahr 2006 "made in Austria", angetrieben von einem Audicula con brio - wie bei allen anderen Kopfhörern und ihren "Antriebsmaschinen" gibt es auch mit diesem DUO keinesfalls das vielzitierte "Life-Feeling" sondern lediglich Musik-Reproduktion auf ganz hohem Niveau, auch ohne ein "inflationäres" Bankkonto: "Ehrlich währt am längsten", das gilt auch für diese beiden Ausnahmetalente, viele extrem "modisch" daherkommende und extrem teure Schallwandler im höheren vierstelligen Preisbereich aus der aktuellen Premium-KH-Szene haben im speziellen Klassik-Genre akustisch eindeutig das Nachsehen... -


- Für grenzenlose Überraschung in einem aus purer Neugier organisierten privaten Hörtest am "Con Brio"- Kopfhörerverstärker mit hochkarätiger Abhörmannschaft sorgte dieser hochmoderne, extrem preisgünstige und unscheinbare Mini-DVD-Player (kein DVD-Audio Player...), der sich in einem vergleichenden Hörtest einem äußerst kostbaren Schweizer NAGRA CDC von 2006 mit 192kHz/24bit Wandler gestellt hat.
Der amazon-Player kommt keinesfalls als extrem abgespecktes, mickriges "Sparmodell" daher, sondern agiert selbstbewusst in einem soliden Vollmetallgehäuse - mit vollem Recht...
Das superkleine Mini-Teil ist "made in China", hat vermutlich einen ziemlich aktuellen DVD-Player-Chipsatz auf der Platine und hat - man höre und staune - wie der Nagra ein EXTERNES Netzteil, ein getaktetes Standard-Schaltnetzteil mit dem üblichen 5-Volt Ausgang à la Smartphone/Tablet und USB-Stecker Typ A (jede stromergiebige mobile "Powerbank" mit passender USB-Buchse kann den Player wo auch immer mit Strom versorgen...) statt eines Linearnetzteils mit 12Volt Ausgang und dem Lemo-Steckverbinder beim Nagra Player.
Der DVD Player ist bei mir ausschließlich im CD-Audio Einsatz (nur mit dem internen D/A-Wandler !) und ist nicht nur vergleichsweise "winzig" in seinen Abmessungen, er ist auch für ein geradezu unglaublich "winziges Taschengeld" zu haben, hat ein richtig gut ablesbares, aktives vierstelliges 7-Segment LED-Display (kein passives LCD !), verfügt rückseitig über ein vielseitiges Anschlussfeld (7 RCA-Buchsen + HDMI...) mit digitalem Tonausgang für den Fan von externen D/A-Wandlern, kann also auch als reines CD-Laufwerk agieren, und ist mit einem aufwändigen IR-Sender auch für Audio-CDs sehr gut fernsteuerbar, tastet diese auch sorgfältig ab und wandelt die Audio-Datenpakete in ein regulär-analoges 2-Kanal-Signal, das an zwei ganz normalen RCA-Buchsen verfügbar ist.

Einige befreundete professionelle Orchestermusiker eines renommierten Orchesters, allesamt ausgesprochen kompetente und in jeder Hinsicht "ausgekochte" Klassik-Hörer - hochambitioniert in Sachen MUSIK, kaum "technikaffin" sowie wenig ambitioniert und eher lächelnd-amüsiert in Sachen HiFi (= "alberne Zeit- und Geldverschwendung...") - versammelten sich zu einem unterhaltsamen und sorgfältig vorbereiteten, vergleichenden David-gegen-Goliath-Hörtest (selbstverständlich ohne Nennung der jeweils eingesetzten Quellgeräte...) mit dem 500-mal (!) kostspieligeren Nagra CDC-Player und ausschließlich (!) Klassischer Musik unterschiedlicher Gattungen und kenntnisreich-handverlesenen CD-Aufnahmen. Das Resultat war - wie schon so oft - sehr aufschlussreich: Der DVD-Player von amazon zum Preis einer 45rpm Vinyl-Schallplatte (!) hat mit dem exorbitanten technisch/mechanischen Highlight aus der Schweiz im Hörtest von "sehr gut" bis "ausgezeichnet" mitgehalten, musste sich jedoch manchmal bei akustisch komplexen und exzessiven Extrembereichen geschlagen geben...aber es sei hinzugefügt: auch nicht bei allen Juroren.
Bei der hervorragenden Aufnahme von Franz Liszts später Komposition "Via Crucis" mit dem Collegium Vocale Gent waren sich alle einig: BRAVO ! -


Die "Musik" in einer elektro-akustischen Reproduktionsanlage macht in erster Linie NICHT die verwendete Elektronik, sondern der verwendete Schallwandler: mit Kabelkupplung und Echtleder-Earpads modifizierter DKK-45 Monitor-Kopfhörer AKG K601 für das Klassik-Genre - die Leder-Earpads verschieben aufgrund ihres veränderten Schallabsorptionskoeffizienten α den klanglichen Fingerabdruck des KHs ganz leicht, wovon - je nach Qualität der Aufnahme - ganz besonders die feingliedrige Streicherkammermusik profitiert. Damit "mausert" sich der eigentlich schon formidable K601 für mich (!) nochmals zum klanglichen "Überflieger" aus der Kategorie der feinen Monitor-Schallwandler für die solistische Besetzung, bei dem nahezu (!) die gesamte Kopfhörerkonkurrenz nach meinen Hörgewohnheiten - ich kenne sie fast alle und es ist völlig egal in welcher Preiskategorie sie auftreten, man muss sich lediglich vom Preis-, Design-, Review- (Test) und Markenimage abnabeln - das Nachsehen hat. Einziger Nachteil (bzw. auch Vorteil) ist das für Monitorkopfhörer typische RIRO-Verhalten (rubbish in - rubbish out), mit dem sich akustische Rohrkrepierer leicht detektieren lassen.

Ein hervorragendes Beispiel für die exzellente akustische Abbildungsleistung meines K601 mit Lederearpads und das deutliche Scheitern zahlreicher Kopfhörer-Mitbewerber - auch aus den höchsten Preisregionen - ist eine exzellente CD mit Maurice Ravels dem 1918 verstorbenen Komponistenkollegen Claude Debussy posthum gewidmete hochkomplexe Sonate für Violine und Violoncello von 1922. Die bei Hänssler 2012 erschienene Aufnahme mit Lena Neudauer (Violine) und Julian Steckel (Violoncello) lässt mit ihrer vorbildlichen Aufnahmetechnik keinerlei Wünsche offen.
Ravels extreme klangliche Reduktion auf zwei Streichinstrumente, die den gesamten Tonumfang - Sopran (Violine)/Alt/Tenor/Bass(Violoncello) - der menschlichen Stimme repräsentieren, zusammen mit äußerster kompositorischer Strenge und gleichzeitiger typisch französischer Finesse beim Ausloten sämtlicher Farbvaleurs der Streichregister ist nur schwerlich angemessener zu interpretieren und zu reproduzieren - die äußerst subtile akustische Ausleuchtung der hochdifferenzierten dynamischen Prozesse der Partitur ist selbstverständlich in erster Linie den beiden Interpreten geschuldet, ein kenntnisreiches und mit großer Sorgfalt agierendes Aufnahmeteam leistet dabei einen nicht unerheblichen Beitrag !
Fazit: den immensen coloristischen Reichtum intimer Streicher-Kammermusik klanglich "richtig" - d.h. in der Nähe des Originals - und differenziert zu reproduzieren, das schaffen nur wenige Kopfhörer , ein gut eingestellter K601 gehört mit dazu...

Aus praktischen Erwägungen wurde das festinstallierte Originalkabel durch ein Kupplungs/Stecksystem und einem dazu passenden Gewebeschlauch ersetzt - an dem von AKG verwendeten Kabelmaterial gibt es partout NICHTS herumzumäkeln, es wurde lediglich mit dem Stecksystem verlötet (siehe auch die serienmäßig von AKG verwendeten DKK-45 Treiber-Litzen an der rechten Treiberkapsel...). Mit dem für mich lächerlichen Thema "Kabelklang" und "supraleitendenen" und "kryogenisierten" Super-HighTech-Wahnsinns-Kabeln hatte das Vorhaben selbstverständlich NICHTS zu tun, ich kenne niemanden, der ZUVERLÄSSIG (!) und ZWEIFELSFREI (!) zwischen einem "Wahnsinns-Kabel A" mit esoterisch irrlichternden BIOPHOTONEN und einem ordentlichen (!) "Stinknormal-Kabel B" differenzieren kann, völlig unabhängig ob mit einer vorgeschalteten HiEnd- oder einer LowEnd-Elektronik, das häufig verwendete Argument mit der für die "Hörbarkeit" notwendigen "hochkarätigen Wiedergabekette" ist schlichtweg Unsinn - die solches behaupten (die "Goldohren") scheitern beim "Probehören" genauso wie alle anderen...

Durch sein elektrodynamisches Antriebsprinzip und die damit erst mögliche Leichtbauweise ist der AKG-Kopfhörer mit seinem beispielhaften Langzeit-Tragekomfort sicher einer der angenehmsten Kopfhörer des gesamten Weltmarkts...und glänzt obendrein auch noch mit monitortauglicher vorzüglicher Wiedergabegüte, die so mancher aktuellen Material- und Design-Ikone aus dem Hochpreis-Kopfhörersegment zur Ehre gereichen würde - man sollte sich nicht täuschen: ein Kopfhörer mit überschwenglicher Materialausstattung, optimaler Ergonomie, dynamischem Design und absurd hohem Preisschild gehört mit seiner "Marketing-Aura" noch lange nicht zur Gruppe der akustisch unbestechlichen, exzellenten KH-Monitore...


Wer sich einen erstklassigen Flügel kaufen will hat es eigentlich ganz leicht: nimmt man viel Geld in die Hand, bekommt man auch einen angemessenen (!) Gegenwert - die hochseriösen Premiumfabrikate Steinway&Sons, Bösendorfer (im Besitz von Yamaha...) und Fazioli sind sehr teuer (im direkten Vergleich zu einem HE1 von Sennheiser sind sie wiederum extrem preisgünstig...), liefern aber allesamt mit jedem Exemplar extrem gut austarierte, zuverlässige und hochkarätige Spitzenqualität in jeder Hinsicht, alleine pianistische und musikalisch-klangliche Vorlieben und Abneigungen beeinflussen die Kaufentscheidung - preislich mit größerem Abstand dahinter kommen die anderen Mitbewerber, die in der Summe ihrer Eigenschaften objektiv betrachtet eben nicht ganz die Spitzengruppe erreichen. Der in der Klavierwerbung oft zu findende Hinweis auf einen "singenden Ton" (Bechstein...) ist für alle Fabrikate ohnehin "Quatsch", prinzipiell kann ein Flügel / Klavier aufgrund der Besonderheit seiner Tonerzeugung niemals "singen", guten Pianisten gelingt lediglich eine mehr oder minder plausible Illusion einer cantablen melodischen Linie, dies aber völlig unabhängig vom verwendeten Fabrikat des Instruments.

Im aktuellen Kopfhörermarkt ist die Situation völlig anders: labiles Kaufverhalten von Interessenten nach dem Motto "da geht noch was"..., Hochpreisakzeptanz, schwankende Hörgewohnheiten auf Seiten der "Kunden", massive Produktwerbung im Print- und Internetmedium und die um sich greifende "Goldgräberstimmung" der letzten Jahre und Monate haben es zuwege gebracht, daß aus meiner Sicht der Zusammenhang zwischen der Preiskategorie - insbesondere im Premiumbereich - eines Kopfhöreres, und seinem akustischen Reproduktionspotential völlig verloren gegangen ist, da kann es womöglich im Einzelfall in etwa parallel laufen, das ist aber sehr häufig keineswegs so, extreme "Ausreißer" gibt es zudem sowohl nach unten als auch nach oben...

Wegen ihrer ungewöhnlich neutralen Charakteristik nicht mehrheitsfähig, in den sogenannten "HiEnd-Kreisen" eher milde-abschätzig belächelt und aufgrund ihres Preisniveaus zudem völlig out, in den Kreisen, die sich professionell mit dem klassischen Genre (beide Kopfhörer sind ganz eindeutig Spezialisten für diese Musiksparte) und seinem Monitoring zu beschäftigen haben werden beide offenen AKG-Kopfhörer jedoch seit vielen Jahren als zuverlässiges Monitor-Referenz-Werkzeug außerordentlich geschätzt, vor allen Dingen wegen ihrer hohen, detaillierten Auflösung, einer natürlichen, frequenzlinearen Abstimmung und einer komfortablen Leichtbauweise - im privaten Bereich eine "fette Nummer abziehen" wie mit einem Maserati - oder auch wie mit den "maßstabsetzenden (?) Platzhirschen" der gegenwärtigen Kopfhörerszene, die klanglich häufig völlig hinter meinen (!) hochgesteckten Erwartungen liegen - geht weder mit einem AKG K601 noch mit einem K701/702, ganz im Gegenteil, aber: wer über weit- und tiefreichende Erfahrungen mit realer Musik verfügt, zu völlig unspektakulär-neutralen Kopfhörern neigt und zudem kein wichtigtuerisches Statussymbol braucht, sondern eher einen ausgesprochenen Vertreter der Spezies "underdog", der sich bei näherer Bekanntschaft bei der Reproduktion einer sorgfältig ausgesuchten, audiotechnisch ausgezeichneten Klassik-CD-Sammlung als optimaler offener On-Ear-Schallwandler herausstellt und mit einem für seine hohen akustischen Qualitäten viel zu niedrigen Preisniveau ausgestattet ist, wird hier bestens bedient.
Die "absolute Wahrheit in Perfektion" kann sowohl aktuell als auch zukünftig kein wie auch immer konzipierter Kopfhörer, die gibt es nur am Ort des Entstehens von Musik, aber "realitätsnah" reproduzieren können die klanglich hochkultivierten, sehr linear wiedergebenden und höchst komfortablen (235 Gramm...) Kopfhörermonitore AKG K701/K601 aus der Wiener Traditionsschmiede für Audiotechnik, die 70 Jahre nach ihrer Gründung im Juni 2017 in Wien ihre Pforten geschlossen hat - mittlerweile im Besitz von SAMSUNG bleibt die Marke AKG jedoch erhalten.
Beide Kopfhörer haben serienmäßig eine getrennte Masseführung der beiden Kanäle, lassen sich jedoch von einem 4poligen symmetrischen Antrieb in keinster Weise klanglich beeindrucken, den oft zu lesenden klanglichen Vorsprung gibt es damit schlichtweg nicht !
Die festinstallierten Verbindungskabel der beiden Kopfhörer wurden von mir durch ein steckbares Kabelsystem ersetzt, "klangliche" Veränderungen (Kabelklang...) sind damit selbstverständlich nicht verbunden.
Von dem enormen Erfahrungsschatz des Unternehmens AKG können eine ganze Reihe der aktuell am Kopfhörermarkt agierenden Startup-Audiounternehmen nur träumen...mit marketing lassen sich zwar die Verkaufszahlen erhöhen, Audioqualität aber eben nicht...

In der Beschränkung auf die wesentlichen audiotechnischen Qualitäten zeigt sich auch hier der wahre Meister, ein gezielt von diversen aktuellen Herstellern eingesetzter Überfluss an Design, verwendeten Materialien, Verarbeitung und Haptik ist zwar gut für die Augen und den Kultstatus, jedoch nicht unbedingt gleichzeitig für die Ohren !

Im übrigen: beide Kopfhörer sind für den Rockmusikfan absolut ungeeignet, den dort u.a. häufig erwünschten "Killerbass" kann die lineare Treiberabstimmung nicht abliefern...! -


- Verstärkermodul -

Ein Kopfhörer ist schlichtweg ein KOPFHÖRER und keine TIARA inklusive DIADEM oder in maßloser Übertreibung sogar ein "Gesamtkunstwerk" (!), wie man in so manchen Beschreibungen der aktuellen Kopfhörerszene bei dem ein oder anderen Modell vermuten bzw. lesen kann - hinter dieser einfachen Formel verbirgt sich genau das Erfolgsrezept aller DKK-45-Kopfhörer - der Studiomonitor AKG K601 ist nicht mehr das aktuellste Kopfhörermodell, in der Entwicklungsabteilung von AKG ist man VOR dem Regiment der Marketingabteilung noch nie modischen Markttrends hinterhergelaufen und vor allen Dingen wusste man dort auch schon vor einigen Jahrzehnten, wie man mit elektroakustischen Problemen umgeht und wie ein optimales und gleichzeitig sehr erfolgreiches Kopfhörerkonzept umzusetzen ist...
Mit seiner selten gewordenen 120 Ohm Treiberimpedanz eignet sich der K601 einerseits sehr gut für den transformatorlosen OTL-Röhrenantrieb, andererseits sind zu seiner Ansteuerung und zur Auslotung seines enormen akustischen Potentials schwachbrüstige Mobil-Audiosysteme völlig überfordert.
Der K601 deklassiert mit seiner ehrlichen "Bodenhaftung" souverän viele, sogar zahllose Möchte-Gern-Mitstreiter mit edelster Anfassqualität und akustisch nahezu wertlosem Materialaufwand (Magnesium, Wolfram, Gold, Schafsleder Earpads, Rosenholz etc.), häufig "gepusht" in den üblichen blahblah "Reviews" auf der Hochglanz-HiFi-Fachmagazinbühne oder auf entsprechenden Internetseiten und mit der mittlerweile typischen inflationären Preisgestaltung, die - ähnlich wie in der Modebranche - nur noch zur bodenlosen Lachnummer verkommt - ein KOPFHÖRER, das sind eben lediglich zwei elektroakustisch im Idealfall raffiniert konzipierte Vollfrequenztreiber mit gepolsterten Gehäusen - on ear, oder over ear, rückseitig offen oder geschlossen - ein verbindender Bügel und ein Verbindungskabel zu einer Tonfrequenzquelle - das ist bereits alles...

Aufgrund seiner linearen, formantfreien Abstimmungscharakteristik, geringem Klirranteil, hoher Pegelfestigkeit bei außerordentlich hoher Impulstreue, kurzum seiner ausgereiften klanglichen Charakteristik - den dafür häufig verwendete Begriff "Tonalität" vermeide ich tunlichst, da dieser einen völlig anderen Zusammenhang aus der Dur-moll-tonalen Harmonik beinhaltet - sowie unübertrefflichem Tragekomfort (!), perfekter Reparaturfähigkeit zusammen mit einer vorbildlichen Langzeitstabilität, die auch härtestem Studioalltag gewachsen ist, gehört der Kopfhörer NOCH IMMER zu den Topmodellen für das anspruchsvolle Klassikgenre und hat sich deswegen in vielen seriös arbeitenden Produktionsstudios einen Stammplatz erobert, seine niedrige Preisgestaltung - kalkuliert noch vor der von zahllosen Herstellern mittlerweile entdeckten Goldader und einer gnadenlos wuchernden "Abzocke" auf dem boomenden Kopfhörermarkt mit seiner von allen Seiten irrwitzig gehypten "flagship"-Konkurrenz - ist darüber hinaus geradezu sensationell.

Der geringfügig vergrößerte Treiberabstand zur Ohrmuschel und die Schrägstellung der bewährten DKK45-Treibersysteme mit den voluminöseren unsymmetrischen Earpads des AKG K701 ist das "Geheimnis" für zusätzliche Raumillusion, sofern man das möchte...
Der K601 ist ein unauffälliger "Wolf im Schafspelz", partout nicht geeignet für diejenigen HiFi-Freaks, die mit dem allergrößten Vergnügen riesige Geldsummen für ihre "Headphones" zum Fenster hinauswerfen wollen... -
Der Kopfhörer wurde auf steckbares Kabel umgerüstet (Amphenol-Tuchel 3pol + Neutrik Klinke 6,3mm), beide hochprofessionellen Stecksysteme verwenden das in der "HiEnd-Gerüchteküche" als "klanglich minderwertig" eingestufte ferromagnetische Nickel (!) in den stromführenden Kontakten und im Gehäuse - beim Kopfhörerkauf sollte man seine OHREN bemühen, einen Permanentmagneten in der Hosentasche braucht's da eher nicht...

Bedingt durch die einseitige Kabelführung ersetzt der ebenso ferromagnetische typische AKG Stahlbügel (!) zum anderen Treibersystem ein internes Kabel, ganz sicher eine bessere Lösung als die mehr als fragwürdige FFC-Kabelverbindung des Nachfolgers K812. Für viele Kabelklangfreaks mit ihren angeblichen Ultraohren ist diese Lösung sicher ein "no go", deshalb mein Rat: FINGER WEG von diesem exzellenten, in zahllosen hochseriösen Tonstudios der Welt verbreiteten Audio-Werkzeug...


Das allerneueste und allerteuerste hat mitnichten stets die Nase vorn, Beispiele hierzu gibt es nicht nur im Bereich HiFi, aber dort häuft es sich auffällig: Wird der schon seit vielen Jahren auf dem Markt befindliche AKG K601 mit einem exzellenten Kopfhörerverstärker und gleichermaßen exzellenten Aufnahmen zum Leben erweckt, entpuppt sich der optische 'underdog' für den primär analytisch orientierten Musikenthusiasten (ich meine nicht den Kopfhörerenthusiasten, das ist eine andere Spezies...) bei näherer Bekanntschaft (!) zum regelrechten 'Überflieger' und zum 'Bolidenschreck' - schlichtweg ein Kopfhörer, der eben nicht "nach den Sternen greift" (das sollten KH lieber unterlassen...), um nur einen der üblichen Marketingtexte zu bemühen, sondern das tut, was ein Monitorkopfhörer zu tun hat: sich um lineare und klirrarme Reproduktion des angebotenen Quellmaterials zu bemühen - insofern ist der K601 für den "normalen" Kopfhörerfreak auch keineswegs der Kopfhörer mit dem oft zitierten "WOW"-Effekt - das ist ausschließlich den Kopfhörerexemplaren mit marktstrategisch ganz bewusst verbogenen Frequenzkurven, mit edelsten Materialen und auffälligen "haben-willst" Designelementen aus den bekannten exorbitanten Preisregionen vorbehalten, die problemlos die ganz besonderen Begehrlichkeiten und Hörgewohnheiten zahlreicher "HiFi-Fans" ansprechen...

In diesem Zusammenhang nenne ich nur zwei Hörbeispiele völlig entgegengesetzter Klangregionen: von üppig besetzter, großformatiger Orchestermusik einerseits und von klanglich extrem reduzierter, außergewöhnlicher Jazz-Duo Besetzung andererseits.
Es ist die völlig souveräne, grandiose Wiedergabe der vom grimmig-dämonischen Schlagwerksatz der Partitur mobilisierten exzessiven akustischen Energie zusammen mit einer lupenreinen Transparenz der musikalischen Texturen in den furiosen Schlusstakten von Sergei Rachmanninoffs letzter Komposition von 1940, dem Sinfonischen Tanz Nr. 3 "Lento assai" aus op. 45 in der ungemein fesselnden und aufnahmetechnisch vorbildlichen Einspielung mit dem BPhO unter der magischen Klangregie seines Chefs Sir Simon Rattle, die alles übertrifft, was ich bislang an dieser Partiturstelle gehört habe.

Auf der anderen Seite ist es die perfekte klangliche Inszenierung der äußerst selten zu hörenden, reizvoll-ungewöhnlichen Kombination von akustischer Gitarre und akustischem Kontrabass - eine subtile Intimität und klangliche Raffinesse "vom Feinsten", insbesondere wenn es sich um die neun dialogisierenden Jazzminiaturen auf der aufnahmetechnisch vorzüglichen CD des portugiesischen Ausnahmegitarristen Joel Xavier und dem amerikanischen Jazz-Urgestein und Grandseigneur der tiefen Töne Ron Carter handelt. Was sich hier in den Kopfhörermuscheln eines hierfür optimal geeigneten K601-Monitors mit Carters federnden, präzise austarierten Basslinien und Xaviers bittersüßen Fadoklängen musikalisch und klanglich ereignet ist ein formidabler Geniestreich, dessen akustisch diffizile, durch die instrumentale Besetzung vorgegebene, äußerst kritische klangliche Balance ausschließlich mit einem neutral abgestimmten Abhörwerkzeug vor dem "Umkippen" in eine zwar vielfach äußerst beliebte, aber hier völlig deplazierte "punching-area" bewahrt wird: hört man die CD über einen Audeze LCD3 mit seiner völlig anderen klanglichen Abstimmung gerät die schwierige Klangbalance aus den Fugen, das Duo Carter/Xavier steuert geradewegs in ein unangemessen aufgeblähtes Bassregister, ein "Spaßkopfhörer" wie der Denon D7000 setzt noch einen drauf, seine Reproduktion überschreitet hier ganz selbstbewusst die Grenze zum Lächerlichen...

Ron Carters Spiel auf seinem sehr direkt aufgenommenem Kontrabass ist feinsinniges Agieren und Reagieren im Sinne eines dialogisierenden Musizierens auf höchstem Niveau - das hat mit dem "Stanzen" eines Pseudofundaments mit "ohrenbetäubenden" Basstönen schlichtweg garnichts zu tun - ein schönes Beispiel dafür, wie eng eine über subjektive Eindrücke hinausgehende qualitative Bewertung von Kopfhörern an substanzielle und gut fundierte musikalische (!) Kenntnisse gebunden ist...

Es gibt sie zwar, die oft zitierte "power of music", in Form jener gelegentlich in der Musik auftretenden kraft- und saftstrotzenden akustischen "Urgewalt", aber eigentlich ist sie jene vorwiegend nach innen gerichtete, machtvolle Dimension, deren subtile Kraftlinien ganz tiefgründig den seelischen Kern eines Menschen erreichen können, durchaus auch in Mono und völlig ohne HiFi-HiEnd-Kram und weitaus intensiver, als es die Prosodie der Sprache jemals vermag...

Die großen, schweren, monströsen, teuren und umsatzträchtigen isodynamischen 'Schlachtrösser' bzw. 'Boliden' des aktuellen Kopfhörermarktes jeglicher "Couleur", für den alltäglichen professionellen Studiobetrieb schon aufgrund ihrer Masse schlichtweg ungeeignet, deren Antriebsprinzip häufig völlig unzutreffend als generell überlegen beschrieben wird, agieren hier keineswegs überzeugender: akustische Eigenschaften wie "knochentrockener Bass" oder "Belcanto im Hochtonbereich" - gefunden in einem Werbetext zu einem bodenlos überteuerten, aktuellen isodynamischen Kopfhörermodell (7 Jahre Entwicklungszeit - ja wenn da derartig im Schneckengang gearbeitet wird..,) - beherrscht ein AKG K-601/K-612 für einen Preis von 150,- € in jeder Hinsicht völlig selbstverständlich und absolut souverän, vorausgesetzt das zu reproduzierende Quellmaterial gibt derartiges auch tatsächlich her und der Rezipient ist in der Lage, dies auch hörenderweise zu registrieren ...

Der oft zitierte Allgemeinplatz "Gutes war noch nie billig" wird hier genauso Lügen gestraft wie sein Allerweltspendant "Gutes hatte schon immer seinen Preis" - beides ist wegen des anvisierten Allgemeinanspruchs einfach Quatsch. Im Übrigen: "billig" ist der AKG K601 nicht, die Konnotation des Adjektivs 'billig' geht eindeutig in Richtung 'minderwertig', was hier völlig unzutreffend ist. Das Preis-Leistungsverhältnis eines K601 ist schlichtweg - total abseits der üblichen Maße in der HiFi-Branche - herausragend, was in diesem umkämpften Marktsegment durchaus als Seltenheit zu bezeichnen ist, für seinen Kaufpreis bekommt man bei beyerdynamik lediglich ein symmetrisches Anschlusskabel für einen T1-Kopfhörer, ein einziges Gramm des demnächst erscheinenden K1000 Nachfolgers Mysphere 3.1 wird laut Vorabinformationen (!) ca. 11,70€ kosten (300g Gewicht, ca. 3500€ ...), das ist immerhin fast ein Drittel des aktuellen Goldpreises !

Außerdem bietet ein K601 nicht nur durch sein geringes Gewicht einen perfekten Tragekomfort, wer tagtäglich ununterbrochen 6-8 Stunden im Studio mit solchen Gerätschaften zu arbeiten hat, weiß wovon hier die Rede ist, gerade im Bereich 'Tragekomfort' geraten sämtliche isodynamischen Modelle prinzipbedingt durch ihr hohes Gewicht ins Hintertreffen und sind aus meiner Sicht weder ergonomisch noch akustisch für einen anstrengenden, professionellen Studiobetrieb konzipiert bzw. geeignet - der K601 ist hingegen ein extrem preisgünstiger Studiomonitor, aufgrund seiner Konstruktion besonders prädestiniert für den Studioalltag.
Am Rande sei noch erwähnt: mit den unsymmetrischen Earpads eines K-701/702, die für eine leichte Schrägstellung der Treibersysteme verantwortlich sind - sie passen selbstverständlich völlig problemlos - lässt sich der klangliche Gesamteindruck des Hörers sogar noch um eine Nuance optimieren...

Der wesentliche Anteil an dem von mir beschriebenen exzellenten Klangeindruck des K601 gebührt selbstverständlich den Beteiligten vor und hinter den Mikrofonen, seinen eigenen Zuständigkeitsbereich erledigt der Schallwandler mit beeindruckender Akkuratesse...

Zur angemessenen optischen Anpassung an sein enormes akustisches Potential wurde dieses Exemplar - mit Ausnahme der Earpads aus rein ästhetischen Beweggründen - von mir mit einem neuen Kabel, einem professionellen Amphenol-Tuchel ® Avionik-Steckverbinder, Neutrik ® Klinkenstecker und den unsymmetrischen K701-Earpads modifiziert. Der K601 gehört aufgrund seines überraschend niedrigen Preises weder in die Gruppe der beliebten "Großen Kopfhörer" (was immer das auch sein mag...) noch in die Abteilung der begehrten "Kopfhörergranaten", "Kopfhörerboliden" oder "Schlachtrösser" mit beeindruckendem Preisniveau und effektvoll-narkotisierenden Frequenzkurven, deren akustische Spuren in der klanglichen Vorstellungswelt vieler selbsternannter Hörexperten denjenigen einer musikalisch-akustischen Realität nicht nur gleichkommen, sondern sie sogar noch weit in den Schatten stellen...
Den K601 muss man schlichtweg der immer seltener werdenden Sektion von im Frequenzgang vorbildlich austarierten, blitzschnell einschwingenden und geradlinig reproduzierenden, feinen Schallwandlern speziell für die Reproduktion einer rein akustischen Klangerzeugung und somit vorwiegend für den am Klassikgenre interessierten, wohltrainierten, kenntnisreichen und anspruchsvollen Hörer zuordnen, was auch einer der Gründe - neben dem exzellenten Tragekomfort - für seine weite Verbreitung in den seriösen Tonstudios der Welt ist: zum Beispiel wird der für den kundigen und akustisch geübten Hörer (!) unverkennbare klangliche "Fingerabdruck" eines Wiener Bösendorfer-Flügels optimal elektroakustisch reproduziert, bei so manchem teuren Premiumkopfhörer mutiert ein Bösendorferinstrument klanglich sehr schnell in ein Steinwayfabrikat und umgekehrt, d.h. die vom Pianisten und Produzenten mit differenzierten stilistischen sowie klang- und spieltechnischen Kritererien ganz bewusst vorgenommene Auswahl des Instrumentenbauers wird in der elektroakustischen Reproduktion geradezu auf den Kopf gestellt.
Vor über 20 Jahren erschien beim Klassik-Label TACET eine interessante CD mit dem Altmeister Saschko Gawrilow, der auf einer böhmischen, einer französischen und fünf italienischen Meistergeigen des 17. bis 19. Jahrhunderts jeweils den 3. Satz (Sarabande) aus der d-moll Partita BWV 1004 für Solovioline einspielte. Es waren Violinen von Nicola Amati, Veit Horvath, Pietro Guarneri, Antonio Guarneri, Jean-Baptiste Vuilleaume, Antonio Stradivari und Giovanni Battista Guadagnini - meinem K601 gelingt es souverän und mit einer bemerkenswerten Trennschärfe die z. T. sehr subtilen klanglichen Unterschiede der wertvollen historischen Instrumente aus über 2 Jahrhunderten europäischem Geigenbau herauszuarbeiten, d.h. die Treiberkapseln mobilisieren in dem für die jeweilige Violine typischen Frequenzintervallen, die für eine deutliche Wahrnehmung der jeweiligen Klangunterschiede zuständig sind (die Violinformanten im Bereich um ca. 400 und 1000 Hz), die dafür angemessene Schallenergie - die Lösung dieser "Spezialaufgabe" ist für sich genommen selbstverständlich noch kein Qualitätskriterium, erst in der Gesamtschau aller Eigenschaften ergibt sich ein positives Bild. Ein wohltrainierter Hörer kann sich den typischen klanglichen Fingerabdruck des jeweiligen Instruments einprägen, der durch Spektrum, Einschwingverhalten, Formanten, aber auch durch die vom Instrument mitbestimmte Spieltechnik zustande kommt und wird so in die Lage versetzt, den Klang einem Instrument zuzuordnen.
Mit den ebenfalls sehr neutral konzipierten AKG K701/702, einem beyerdynamic T1 und sogar mit dem in die Jahre gekommenen AKG K141 gelingt das auch problemlos, ein völlig anders abgestimmter, eher dunkel timbrierter Audeze LCD3 produziert im entsprechenden Frequenzbereich zu wenig Schallenergie: eine eindeutige Zuordnung über den Violinklang gelingt beim wenig geübten Hörer nicht mehr. Eine Hilfestellung bieten die minimalen interpretatorischen und artikulatorischen Differenzen wie etwa die feinen Temposchwankungen des Interpreten: auf dem Instrument von Stradivari dauert die Sarabande immerhin 12 Sekunden länger als auf der von Antonio Guarneri gebauten Violine...aber auch diese Feinheiten müssen erstmal "erhört" und eingeordnet werden...so einfach ist das beileibe nicht...
Bei einem Vergleich von sieben Kontrabassinstrumenten aus unterschiedlichen Meisterwerkstätten hätte man eventuell mit einem Audeze-KH die besseren Chancen - wie schon erwähnt: das alleine reicht nicht...

Aufgrund seiner neutralen Wiedergabe hat der K601 wie seine "Kollegen" K701 und T1 einen dauerhaft festen Platz in meiner Abhöranlage erobert. Im Gegensatz zu zahllosen Vertretern der Konkurrenz bewegt sich der Gegenwert des AKG K601 völlig untypisch in jeder Beziehung, d.h. eben nicht nur akustisch, meilenweit oberhalb des geforderten Preisniveaus, im Preis-Leistungsverhältnis pulverisiert der K601 spielend seine Konkurrenten.
Bei seinen zahlreichen Mitbewerbern, ebenfalls aus der UpperClass-Kopfhörer-Riege, geht der Preistrend spiegelbildlich komplett in die andere Richtung, es wird schlichtweg das gefordert, was der aktuelle Markt so hergibt: z.B die isodynamischen, ziemlich monströsen Modelle AUDEZE LCD3 ® wie ABYSS 1266 ® sind aus meiner Sicht ultimative, spektakuläre Kopfhörer im Hochpreissegment für die an linearen Frequenzspektren herzlich wenig interessierten Rockmusikfans, das ist sicher etwas für Basspumpen-Fans und Liebhaber von Rammstein und Konsorten, für die extrem differenzierten Klangereignisse im Klassik-Genre und als Klassik-Studiomonitor sind beide nicht nur aus akustischen Gründen völlig ungeeignet und maximal überbewertet: der feinstens differenziert abgestufte Streicherklang aus dem langsamen Satz von Debussys einzigem Streichquartett wird mit einem ABYSS 1266 klanglich zu einer einzigen Lachnummer degradiert, ein LCD3 hat angesichts seiner Preisklasse dazu noch total unangemessene Verarbeitungsmängel, für seinen aktuellen Verkaufspreis kann man sich immerhin 18 (achtzehn ! ) exzellente AKG K601/K612 Studiomonitormodelle zulegen, beim ABYSS spare ich mir besser die Rechnerei, Käufer werden sich angesichts der zahlreichen Influencer dafür immer finden...mit anderen Worten "so what???"

Trotz aller Bemühungen der Produktdesigner ist ein elektrodynamischer OnEar-Kopfhörer in keinem Fall ein kostspieliges elektronisches HighTech-Produkt, das Prinzip der Schallwandlung beruht auf einem relativ einfachen physikalischen Vorgang, bei dem sich nahezu sämtliche elektroakustischen Entwicklungsbemühungen um eine angemessene Funktion bzw. Frequenzabstimmung des akustischen Systems Hörmuschelraum / Vollfrequenz-Treiber dreht, da sind zwar komplizierte akustische Zusammenhänge zu bewältigen, zudem gibt es den Unsicherheitsfaktor der unterschiedlichen Frequenzfilterung durch die individuelle Ohmuschelanatomie, aber viel mehr ist das nicht.

Sogar die 'Glaubensbrüder' des symmetrischen Antriebs - in dieser Hinsicht bitter enttäuscht von einem 10-fach teureren K812 - werden beim K601 ausnahmslos fündig, vorausgesetzt sie würden sich auf die "Niederungen" dieses Preissegments einlassen: wie der K701 hat der K601 eine getrennte Masseführung für die beiden DKK45-Treiber sowie die dafür notwendige 4-adrige Zuleitung serienmäßig und 'frei Haus', nur der in dieser Kopfhörerklasse selbstverständliche, beim K601 serienmäßig verbaute 'große' 1/4-Zoll-Klinkenstecker wäre durch eine 4-polige Steckervariante zu ersetzen...-

Die Autoren der "Reviews" von Testberichten kommen gar nicht mehr nach, gerade in der Hochpreis-Kopfhörerszene wird heute in relativ kurzen Zeitintervallen von wenigen Monaten ständig eine neue "Flaggschiffsau" durch das Dorf getrieben, aktuelle Modelle von heute - gerade eben noch in diversen Testberichten frisch "rezensiert" und selbstverständlich für gut befunden - sind morgen bereits Schnee von gestern, die Produktwechselzyklen auf dem Kopfhörermarkt wurden von einigen Herstellern rasant gesteigert, das jeweils Neueste und Exotischste auf dem mittlerweile komplett unüberschaubaren und geschickt von den Marketingabteilungen strategisch manipulierten Kopfhörermarkt hat jedoch bei näherer Betrachtung mitnichten stets die Nase vorn.

Bekanntlich liegt in der Ruhe die Kraft - gerade Musiker und Musikliebhaber wissen und schätzen das - ein altbewährter, zukunftsweisender Kopfhörer-Geniestreich von AKG spielt deswegen nach meiner Überzeugung (ich bin da nicht alleine...) immer noch ganz weit vorne im Bereich der spezialisierten Klassik-Kopfhörer mit: mein inzwischen "hochbetagter" KH-Monitor AKG K701 von 2005 mit einer frühen Seriennummer und natürlich noch in Wien gebaut, war, ist und bleibt ein elektroakustisches Juwel und ist längst eine unumstrittene Ikone im Segment der analytisch konziperten Kopfhörer-Monitore - es ist nicht der Kopfhörer mit den spektakulären und völlig aus dem realistischen Rahmen fallenden Bums-Bässen, dem auffälligen und sich permanent aufdrängenden Mittenbereich und einem besonders durchschlagenden Hochton, und er ist auch nicht der Kopfhörer mit den verschwenderisch eingesetzten Edelmaterialien, den vergoldeten Torx-Schrauben, den geschliffenen Magnesiumgehäusen, den "Biocellulose"-Membranen, den Teakholz-Gehäusen, den mit Wolfram beschichteten Materialien (so what...) oder den weichen, anschmiegsamen schafsledernen Ear-Pads - man könnte ewig in diesem Genre weitermachen, alles Non-Akustik-Accessoires einer für den engagierten Musikhörer durchaus verzichtbaren Kopfhörer-Luxusklasse.

Der recht bescheiden auftetende K701 liefert jedoch in seinem bevorzugten hochkomplexen Klassikgenre eine subtil austarierte akustische Gesamtleistung ab, worin auch seine eigentliche Aufgabe besteht.
Die ihm von vielen Hörern attestierte Schwäche im Tieftonbereich kann ich nicht bestätigen, sie existiert für mich schlichtweg nicht, nur ein weiteres Tondokument hierzu: Frédéric Chopins Prélude Nr.24 aus op.28 - und damit der gesamte Zyklus - endet nach einer fulminant aus dem 4-gestrichenen Oktavbezirk wild herabstürzenden d-moll-Akkord-Kaskade auf einem dreifach wiederholten, stark akzentuierten Kontra-D1 mit seinen 36Hz (nur noch 5 Tasten bis zum letzten Basston der Klaviatur, Subkontra-A0...) mit notiertem Tonhaltepedal im fortissimo possibile fff - bei optimaler Aufnahmetechnik sind die donnernden, exakt konturierten "Kanonenschläge" eine gnadenlose Herausforderung für jeden Klassik-Kopfhörer und eine besonders geeignete "Nagelprobe" für die Bewertung des eher schmalen Korridors einer guten Tieftonperformance, bei der auch kleinere Abweichungen sowohl nach oben als auch nach unten den Gesamteindruck stören.
Bei seinem von der Deutschen Grammophon vorbildlich mitgeschnittenen sensationellen Debut in der Carnegie Hall 2013 hatte der irrwitzig talentierte russische Pianist Daniil Trifonov Chopins op.28 auf seinem Programm - die lupenreine Präzision - auch bei hohen Wiedergabepegeln - der K701-Reproduktion des von Trifonov kraftvoll markierten Schlusstons des d-moll Préludes mit seiner abgrundtiefen klanglichen Brisanz der Bass-Saiten des 2,74 Meter langen Steinway-Konzertflügels, die gewaltige spektrale Opulenz der von dieser angeschlagenen Bass-Saite - ja, der Saitenbezug in dieser Region des Kontra D1 ist einchörig - ausgehenden Klangfülle der gesamten Saiten- und Akustikanlage des großen Instruments durch die aufgehobene Dämpfung mit dem aktivierten Tonhaltepedal, zusammen mit dem charismatischen Spiel des Ausnahmepianisten Trifonov, verschlägt einem dafür sensibilisierten Zuhörer regelrecht den Atem und ist ein markanter Stolperstein für jeden Schallwandler eines offenen (!) und somit in dieser Richtung schwer zu kontrollierenden Kopfhörersystems, da sich hier wie in einem Brennglas das gigantische klangliche Panorama des großen Steinway-D-Konzertflügels in einem einzigen abgründigen Basston entläd: exstatische, aber durchaus kontrollierte dynamische Wucht bei extrem tiefreichendem, obertonreichen Bassregister und brilliante Resonanz der gesamten vibrierenden Flügelakustik...

Nun komponierte Chopin noch nicht für die großen "schwergepanzerten" Flügel der Nach-Liszt-Ära mit ihrer überbordenden Klangfülle, sondern für die eher zartbesaiteten Pariser Instrumente von Ignaz Pleyel - aber das ist eine andere Geschichte...

Hat man dazu noch einen exzellenten (und ziemlich teuren) CD-Player wie den NAGRA CDC, der zusammen mit dem integrierten DAC aus dem von vielen völlig unberechtigt als längst überholt (das trifft sicher für Vinyl-Tonträger zu...) betrachteten Potential des CD-Formats das klanglich Optimale herausliest, braucht man sich um Konfiguration und Reproduktionsleistung seiner Abhöranlage keine weitergehenden Sorgen mehr machen.
Der K701 wurde von mir mit Neutrik 6,3/Neutrik-Rean Steckverbindern auf ein steckbares Zuleitungskabel umgerüstet.
ACHTUNG: durch die einseitige Kabelführung wird die rechte Treiberkapsel über den Federstahl-Kopfhörerbügel mit ihrer Tonfrequenzspannung versorgt - die Entwicklungsingenieure von AKG lassen bzw. ließen (!) ihre Top-Produkte von gut hörenden, geschulten (!) Hörexperten absegnen !
Alle Hardcore-Audio-Freaks aus der bekannten UFO-Ecke, die ja bekanntlich über besondere Hörfähigkeiten verfügen bzw. glauben (!), darüber zu verfügen, sollten sich trotzdem mit Kaufabsichten lieber zurückhalten, die häufig von ihnen behaupteten Klangveränderungen im rechten Stereokanal, hervorgerufen durch das angeblich den Ladungstransport 'behindernde' ferromagnetische Leitmaterial (!), beeinträchtigen gravierend den Hörgenuss !


Der aus meiner Hörperspektive von vielen allzu häufig weit unterschätzte AKG K701 ist seit vielen Jahren neben dem 600 Ohm Beyerdynamic T1 mein (!) ständiger Referenz-Monitor - ich kenne sowohl die gegenwärtige als auch die zurückliegende Kopfhörerszene sehr gut und sehe weit und breit für mich (!) keine angemessene und somit akzeptable Alternative, zahllose, laufend neu in den Markt gedrückte Modelle sind durch unglaubliche Preistreiberei und dem mächtig wütenden Kopfhörerboom allzusehr ein Produkt der Marketingabteilungen der Hersteller.
Beide Level-A-Kopfhörer besitzen eine sehr ähnliche neutrale klangliche Abstimmung - durch seine für einen modernen Kopfhörer sehr hohe Treibermpedanz von 600 Ohm (das ist nahezu 10 mal höher als ein K701 und 5 mal höher als ein K601, die Tendenz bei den Herstellern geht aktuell in die andere Richtung) ist der Beyerdynamik T1 ein ausgesprochener Spezialist für den OTL-Röhrenantrieb, eben ganz ohne den üblichen, elektrisch eher ungünstigen Ausgangstransformator (OTL), wobei er dort sein enormes akustisches Potential besonders vorteilhaft entfaltet und meinen beiden K701 bei hohen Schallpegeln auch eindeutig überlegen ist - vorausgesetzt der antreibende Röhrenverstärker verfügt über das dafür notwendige elektronische Potential.
Im Gegensatz zu den KH-Verstärkern sind bei mir zahlreiche Kopfhörer - elektrodynamische wie elektrostatische - gekommen und auch wieder gegangen: trotz anderslautender Kolportagen in der einschlägigen HiFi-Presse und behaupteter "Testberichte" bzw. neudeutsch "Reviews", die wie so manches "Gutachten" mehr über den "Gutachter" und seine Absichten als über den zu begutachtenden Gegenstand verraten und denen ich deswegen auch kein einziges Wort abnehme, sind meine K701 (wie der T1) seit ihrem Erscheinen geblieben und werden auch nicht mehr gehen - die inzwischen erreichte "zweite Generation" des T1 hat aus meiner Sicht keineswegs eine klangliche Verbesserung zu bieten, da ist wohl lupenreine Marketingstrategie die treibende Kraft.
Die permanent unter innovativem Druck stehenden Hersteller hören es zwar nicht gerne: "never change a running (!) system" ist kein schlechter Ratgeber für den Musikliebhaber, man sollte sich schon darüber im Klaren sein, was man will und vor allen Dingen, was man nicht will...

Das technische Entwicklungspotential hochwertiger KH-Verstärker und hochwertiger Kopfhörer ist aktuell bis zum Anschlag vollständig ausgereizt, was bei vielen Herstellern in der Folge zu hypernervösen, extrem kurzen Produktzyklen führt - bei den durchaus vorhandenen nuancierten Unterschieden der einzelnen Modelle entscheidet jeweils der individuelle, anatomisch bedingte 'Frequenzgang' der eigenen Ohrmuschel zusammen mit den erworbenen Hörpräferenzen und dem Ausmaß der vorhandenen Hörfähigkeiten jedes einzelnen über 'Gefallen' oder 'Nichtgefallen'...
Ein sicheres, fundiertes und sattelfestes Bewertungsurteil, dessen Reichweite durch eine zunehmende Fähigkeit zum differenzierenden Hören systematisch und sorgsam erweitert wurde und das sich damit durch außermusikalische Einflüsse wie Marketing oder die bereits erwähnten sogenannten 'Reviews' nicht aus der Bahn werfen lässt, schützt bei einer Kaufentscheidung nachhaltig vor permanenter Unzufriedenheit und ständigem Austausch der Gerätschaften, was vorwiegend den Herstellern nützt.

Je länger ich mit ihnen arbeite umso mehr überzeugen mich ihre Qualitäten: der Grund für das Bleiben der beiden (mittlerweile kam noch der K601 als dritter im Bunde dazu...) Kopfhörermodelle ist ausschließlich (!) die perfekt-souveräne klangliche Mélange - d.h. für mich ihre optimal ausbalancierte Verfärbungsfreiheit - für die Musik meiner (!) Wahl, bei der sie sich kaum eine einzige Schwäche erlauben, immer vorausgesetzt, das musikalisch-aufnahmetechnische Potential einer sowohl sachkundig als auch kritisch zusammengestellten CD-Sammlung erreicht ein dazu passendes, angemessenes Niveau, die häufig unter Zeitdruck schludrig zusammengeschusterten Billigproduktionen landen nach wenigen Takten gnadenlos in der akustischen Mülltonne...

Mit seinen außerordentlichen qualitativen Vorzügen und seiner tadellos neutralen und detailliert-analytischen Wiedergabe, die jedes noch so unscheinbare Microdétail einer komplexen klassischen Partitur angemessen (!) reproduzieren kann - welche der aktuell zahllosen Kopfhörerkreationen aus den extremen Preisregionen kann das schon... - hat sich der Kopfhörer an meiner Arbeits / Abhöranlage einen unstreitigen Stammplatz erarbeitet und aufgrund meiner Erfahrungen breche ich gern eine Lanze für den mit einem stabilen Produktzyklus ausgestatteten AKG K701: er ist wahrlich ein bis zum Ende entwickelter (ohne die mittlerweile üblichen permanent "verschlimmbesserten" Versionstypen 1/2/3/... etc., deren klangliche Abstimmung den Markttrends hinterherhecheln...) und damit über viele Jahre ausgereifter, unspektakulärer, seriöser, subtiler, ehrlicher (!), vielfach in der Produktion des klassischen Musikgenres verwendeter, echter Studiomonitor und obendrein ein stabiles, leicht demontierbares und somit auch reparierfähiges 'Working Horse' zum intensiven Musikhören auf höchstem Niveau, keineswegs ein Vertreter der Sorte "Wegwerfkopfhörer", "Kopfhörergranate mit Killerbass" oder "Spaßkopfhörer", mit den dort üblichen massiven Frequenzgangverbiegungen hat er "nichts am Hut". Zu Ende entwickelt heißt auch : bei seinem Erscheinen im Jahr 2005 hatten die hier verwendeten DKK45-Treiber bereits mehr als 15 Jahre Bewährungsprobe in den sehr respektablen Vorgängermodellen ab AKG K400 hinter sich gebracht, der DKK45-Treiber ist die letzte, echte eigenständige AKG-Treiberentwicklung aus den späten achtziger Jahren, ohne den allzusehr in Richtung "Marketing" steuernden Einfluss des amerikanischen Audio-Multis Harman International ® (Übernahme 1990...)...
Falls sich das musikalische Quellmaterial aufnahmetechnisch und interpretatorisch auf einem ähnlich hohen Niveau bewegt vermittelt der Kopfhörer ein äußerst intensives Hörvergnügen, wobei er das sehr lineare tonale Spektrum des vielgerühmten, altehrwürdigen Studio - OnEar - Kopfhörers AKG K141-Monitor (600 Ohm !) mit den mittlerweile wesentlich gesteigerten Ansprüchen an Impulstreue, Pegelfestigkeit, Präzision und feingeschliffener Detailarbeit sowie angemessener (!), d.h. nicht übertriebener virtueller Raumdarstellung zu einer rundum überzeugenden akustischen Gesamtleistung verbindet. Es gibt durchaus Kopfhörer wie z.B. ein HD800, die in dieser Richtung den akustischen Bogen zu sehr überdehnen, was sich mit meinen Hörgewohnheiten nicht vereinbaren lässt...
Mehr Kopfhörerleistung, als ein optimales Exemplar der K7xx-Serie zu produzieren imstande ist, ist nach meinen Erfahrungen aktuell nicht nötig - jede Lautsprecheranlage, die ich bislang hörte - da kommt einiges an 'Hochkarätern' zusammen... - mit optimierter Raumaktustik, egal ob aktiv oder auch passiv, gerät im Vergleich dazu schlichtweg gnadenlos und vernichtend ins akustische Hintertreffen, völlig unabhängig von der vertretenen Preisregion und Herstellermarke - wer sich mit der Kopfhörerreproduktion von Musik nicht anfreunden kann, versäumt hier einiges...

Dabei muss ehrliche Spitzentechnik keinesfalls extrem teuer sein: ein AKG K601 bzw. heute K612 steht aus meiner Sicht völlig zu Unrecht im Kernschatten der K7xx-Serie, nicht nur was seine Verkaufszahlen betrifft. Er ist ebenfalls mit den DKK45 Treibern bestückt, deren Membranspule aufgrund höherer Windungszahl und dünnerem Cu-Lackdraht mit geringfügig reduziertem Wirkungsgrad und dem höheren Impedanzwert (wie bei den Vorgängermodellen liegt dieser bei 120 Ohm) angetrieben wird - in Zeiten von trendigem Mobilaudio wie Smartphone, Notebook & Co. mit ihren geringen Versorgungsspannungen heutzutage ein eher ungünstiger Wert, dafür wurde der DKK45-Treiber und die damit ausgestatteten Kopfhörermodelle auch keineswegs konzipiert. Betreibt man jedoch den äußerst preisgünstigen K601 mit einem vorzüglichen (!) Kopfhörerverstärker und hochwertigem (!) Quellmaterial der Genres Klassik / Jazz läuft dieses herausragende 'Einstiegsmodell in das lineare Hören' zu einer ungeahnten Hochform auf, die so manchen Konkurrenten - unabhängig ob elektrostatisch oder auch isodynamisch - aus den weitaus höheren Preissegmenten nicht nur alt sondern einfach nur noch steinalt aussehen lässt ...aber Vorsicht: der K601 ist keinesfalls der Kopfhörer für jene Ohren,

1. die sich an eine Maximalposition der Höhen- und Bass-Klangsteller gewöhnt haben...
2. die angeblich in der Lage sind, die "Laufrichtung" von Feinsicherungen jederzeit zu detektieren...

Das einzige, was den AKG-Kopfhörern mit dem DKK45-Treibern fehlt ist der vielfach gewünschte, teuer zu bezahlende Prestige- und Lifestylefaktor - eine "dicke Nummer abziehen" wie mit einem Hifiman Susvara lässt sich damit nicht, hier sind sie sicher "suboptimal", sämtliche wichtigen, intrinsischen Kopfhörerfaktoren werden hingegen optimal bedient...

Im Gegensatz zu zahlreichen schlicht 'verklebten' Konkurrenzmodellen lässt sich die K7xx-Serie nach dem Vorbild der Vorgänger mit entsprechendem KnowHow noch komplett in ihre Einzelteile zerlegen und somit relativ leicht mit Ersatzteilen reparieren, klanglich modifizieren oder auch anpassen, die Earpads lassen sich völlig problemlos austauschen, 'geplante Obsoleszenz' ist hier überhaupt kein Thema - ein Problem sollte hier auch erwähnt werden: der selbstjustierende Kopfbandmechanismus macht nur Sinn bei verschiedenen Kopfgrößen, er funktioniert mit jeweils zwei Gummibändern, die im Laufe der Zeit ihre Elastizät einbüßen, Ersatzteile gibt es nur MIT dem dazugehörigen Lederkopfband und das ist auch nicht ganz einfach zu montieren. Mein Monitore werden ausschließlich von mir benützt, die Gummibänder machen somit keinen Sinn und wurden einfach entfernt und das Kopfband in der passenden Stellung fixiert...
Die DKK45-Treiberkapseln aus den 90iger Jahren wurden bereits zu 'Walkman' ® - Zeiten in einem AKG K400 verbaut und sind mittlerweile wie bereits erwähnt bis ins Détail technisch 'ausgereift', die zukunftsweisende spezielle Treiber-Technologie konnte seither jedoch in zahlreichen Modellvarianten bis hin zu einem K712 ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit demonstrieren, durchaus vergleichbar mit den vorzüglichen Esotec-Hochtontreibern des dänischen Lautsprecherspezialisten Dynaudio ®. Diesbezüglich kennt der berühmt gewordene AKG-Schallwandler kaum Grenzen, ist aber in einer aktuellen Richtung unzureichend gerüstet: zum 'Abgreifen' von Käufern der trendigen Must-Have-Lifestyle-Mobilgeräte ist deren Impedanzwert einfach zu hoch und ihr Wirkungsgrad zu niedrig - beim Erscheinen des AKG K400 waren die mobilen Mini-Luxus-KHV überhaupt kein Thema, mittlerweile ist zumindest in dieser Richtung Anpassungsbedarf angesagt - ansonsten sind die DKK45-Treiber und die damit bestückten Kopfhörermodelle heute schon 'Klassiker'.
Genauso wie der einstige Philips CD-100 CD-Player von 1983 sind die AKG Treibersysteme auch nach 25 Jahren von ihrer technisch / akustischen Seite immer noch auf der Höhe der Zeit und sind so manchem aktuellen Konkurrenten aufgrund ihrer weit in die Zukunft weisenden Konzeption immer noch um Längen voraus, aus guten Gründen haben sich DKK45-Kopfhörer überall in zahlreichen seriösen (!) Tonstudios der Welt fest etabliert - genau dort, wo qualifiziertes Hören zum grundlegenden Anforderungsprofil gehört...

Um Gustav Mahler AND MORE "im schönsten Wiesengrunde" angeblich stilecht (!) hören zu können, um Wilhelm Ganzhorns bekannten Volksliedtext zu bemühen, gibt es mittlerweile jedoch einen weiteren, sehr teuren, völlig neukonzipierten und somit aktuell marktkonformen Level-A-Kopfhörer AKG K812 mit den neuen mobilkompatiblen DKK-50 Treibern, der kann das, aber wer braucht derartigen Mobil-Audio-Schnickschnack eigentlich...??? Die häufig von "Kompetenzattrappen" dafür vorgetragenen Argumente u.a. mit dem berüchtigten "sauberen Akkustrom" (aha...) gehören wie so vieles in der Szene schlichtweg in Großmutters allabendliche Märchenstunde (die Story mit dem "Rippelstrom" ist ein viel zitierter Schmarrn), bei der es bekanntlich gleichermaßen unterhaltsam wie realitätsfern zugeht - um es sehr vorsichtig zu formulieren, so what ?
Die optisch attraktiven Mini-Gerätschaften mit den 'sagenhaften Testresultaten' liegen momentan voll im Trend, HiFi-Technikfreaks und Sound-Clowns lassen sich damit optimal adressieren...-


Die weit zurückliegenden Anregungen zweier Musikerkollegen brachten letztlich den Stein für eine Ergänzung der Audicula-KHV-Palette ins Rollen: zum einen macht die Möglichkeit einer ferngesteuerten Anpassung der häufig sehr unterschiedlichen dynamischen Situation verschiedener Musikstücke durchaus auch Sinn bei einer kabelgebundenen Kopfhöreranlage - der korrigierende Griff zum Lautstärkedrehknopf kann manchmal sehr störend sein...es gibt zwar durchaus diverse fernbedienbare DACs, der wahre CD-Purist braucht derlei Dinge nicht...

Zum anderen: im modernen digitalen Aufnahmestudio ist das altehrwürdige analoge VU-Meter nahezu komplett verschwunden - es wurde durch Balkenanzeigen mit Spitzenwertspeicherung ersetzt. In der analogen Studioära waren die Zeigerinstrumente über Jahrzehnte ein typisches Symbol für analoge Aufnahmeverfahren und zudem eine hilfreiche, unentbehrliche und optisch attraktive Konstante in der täglichen Studioarbeit. So 'dekorierten' lange Reihen dieser Messinstrumente die Frontplatten diverser Mixing-Konsolen, Tonbandmaschinen und Wiedergabeverstärker, die 'tanzenden' Zeiger waren aus dem Studiobetrieb nicht wegzudenken.

Mit dem Einbau zweier beleuchteter VU-Drehspulinstrumente in das Verstärkermodul lässt sich das analoge 'Feeling' dieser Zeit ein Stück weit zurückholen, die Ästhetik des äußeren Erscheinungsbilds wird damit in die von mir gewünschte Retrodesign-Richtung optisch akzentuiert, was dem Stil des Audicula con brio außerordentlich gut tut.

Gesagt - getan...das vorliegende Resultat kann sich sowohl sehen als auch hören lassen, er ist schlichtweg ein äußerst präziser, NEUTRAL REPRODUZIERENDER BEOBACHTER (!) des angebotenen Quellmaterials, ob brachiale akustische Urgewalt oder subtilste Nuancen an der Grenze zur Hörschwelle - ganz sicher ist der Verstärker nicht das berühmte "Hammerteil", das lediglich die Hörerwartungen des HiFi-Fans befriedigt.

Als Antriebsquelle für meine bevorzugten Kopfhörer hält der Verstärker in den von mir ausschließlich gehörten Musikgenres jedem Vergleich mit mir bekannten, industriell gefertigten KHV-Exemplaren der sogenannten "Premiumklasse" souverän stand, völlig unabhängig von ihrer zum Teil exorbitanten Preisklasse oder ihrer "von wem auch immer" vorgenommenen Zuordnung zur Spezies der vom Marketing geschaffenen "Mega-Ultra-High-End" Begrifflichkeit, egal ob es sich um Geräte von Questyle ®, Cavalli ®, HIFIMAN ®, Bakoon ®, Moon ®, Malvalve ®, Eternal Arts ®, Solaris ®, Woo-Audio ® oder sonstige Exoten-Fabrikate handelt..."reduce to the MUSICAL (!) maximum" war auch hier die einzige selbstverständliche und auch maßgebliche Devise der Konzeption, mehr fragwürdige "Verbalakrobatik" wie z.B. den beliebig übertragbaren Spruch "No Quad / Stax / Naim / and so on..., NO MUSIC..." ist zur Beschreibung nicht notwendig...

Im Innern des Gehäuses im typischen enigma-line Holz / Alu-Look des Verstärkermoduls befindet sich eine aufwändig konzipierte und in jeder Hinsicht grundsolide, aktuelle und anspruchsvolle Verstärkerelektronik mit optimaler Bauteile-Güte, die für die besonderen akustischen Qualitäten zuständig ist: zwei Premium JFET-Opamps pro Stereokanal mit symmetrischer Stromversorgung sorgen für ausreichende Vorverstärkung und eine stabile DC-Offset-Kontrolle des durchgängig gleichspannungsgekoppelten Signalzweigs - hier sind die Dual-Rail Opamps den bei mobilen Geräten häufig eingesetzten Single-Rail Op-Amps noch im Vorteil...
Völlig diskret aufgebaute Treiber- und Class-A Endstufen mit komplementären BJ-Transistoren liefern die notwendigen Ströme für den Kopfhörer - die ersten 'grandiosen' Hörerlebnisse zusammen mit einem Ausnahmetalent wie dem Beyerdynamic T1 und einem von mir modifizierten AKG K701 mit Olivier Messiaens klanglich unbändigender, ekstatischer Turangalila Sinfonie und Kent Nagano am Pult der BPh deuteten schon auf das enorme musikalische Potential des Verstärkers, da macht er in der Reihe seiner enigma-line Mitstreiter keine Ausnahme.

Für 2 Wochen stand mir ein AKG K812 leihweise für eine genaue Höranalyse zur Verfügung, den ich als Gegenleistung im Auftrag des Verleihers mit einem LEMO-Vierpoleinsatz auf einen symmetrischen Betrieb (völlig belanglos...) umgebaut habe, hier eine kurze Zusammenfassung meiner (!) Eindrücke: es ist ein exzellent konzipiertes Audioprodukt mit ausgeglichenem Frequenzgang, sehr hoher Detailtreue, einer überhöhten Preisforderung und optimalem Tragekomfort - trotzdem er fast 1/3 mehr Gewicht (!) auf die Waage bringt als ein DKK45-Hörer wie der unerreicht-federleichte AKG K712 Pro. Mit seinen ausgesprochen analytischen Fähigkeiten hat der Kopfhörer durchaus das Zeug zum echten Monitoring-Werkzeug, aber mit deutlich wahrnehmbaren Hochtonproblemen bei kritischem (!) Quellmaterial - z.B. mit der glasklaren, strahlend hellen und bruchlosen Sopranstimme von Christiane Karg in der äußerst aparten Konzept-CD des WDR 'Verwandlung' mit selten zu hörenden 'Liedern des Jahres', eingefangen mit einer in jeder Hinsicht vorbildlichen Aufnahmetechnik, die auch dem hochdifferenzierten Spiel ihres Klavierpartners Burkhard Kehring die jeweils angemessene Bedeutung zumisst. Die herausragende Fähigkeit der Sopranistin zu einer souverän kontrollierten, lupenreinen Intonation und sinnlichen Färbung über ihren gesamten Stimmumfang erscheint bei exponierten Tönen des zweigestrichenen Oktavbezirks seltsam-merkwürdig ausgehöhlt, spätestens hier möchte man doch den Kopfhörer wechseln - aber nicht zu einem aktuell gepushten, mir wohlbekannten Hochpreis-Grado PS1000e - es sind keineswegs irgendwelche Vorurteile aufgrund meiner äußerst schlechten Erfahrungen mit dem für mich in jeder Hinsicht geradezu 'erbärmlichen' Grado RA-1 Kopfhörer-Verstärkermodell, die mich zu dieser Einschätzung bewegen. Der erwähnte Grado Kopfhörer ist akustisch bei dieser Aufnahme überfordert und ebenfalls eindeutig eine "Fehlbesetzung", für mich hat dieses Modell noch mit weitaus exponierteren akustischen Problemzonen zu kämpfen als ein AKG K812 und ist wie die Audeze LCD2/3-Modelle aus meiner Sicht als Monitor für das komplexe Klanggeschehen im Klassikgenre nicht geeignet, z.B. weder in der maßstabsetzenden Kammermusikaufnahme aller drei Sonaten für Violine und Klavier von Johannes Brahms mit dem griechischen Geiger Leonidas Kavakos - er spielt eine Stradivari von 1724 - und seiner phänomenalen chinesischen Partnerin Yuja Wang (der neue weibliche Virtuosenstar aus Peking...) am Flügel, als auch in der Neuaufnahme der Sonate für Viola und Klavier op.36 des belgischen Komponisten und Violinisten Henri Vieuxtemps mit der jungen, nahezu grenzenlos talentierten chinesischen Bratschistin Peijun Xu und Paul Rivinius am Klavier.
In einer mit sanfter Klavierakkordik unterlegten elegischen Maestoso-Introduktion des Kopfsatzallegros entführen Vieuxtemps, Paul Rivinius und Peijun Xu den aufmerksamen Hörer in den unteren Grenzbereich des wundersam warmen, rauchig-erdigen Altregisters der beiden tiefen Saiten c und g, mitten hinein in den kleinen Oktavbezirk mit einer schwelgerischen Melodik und einem überirdischen, mit Worten nicht zu beschreibenden, schlichtweg betörenden Klang der von der attraktiven Chinesin gespielten italienischen alto viola von 1740 des Guiseppe Cavaleri - eine Leihgabe für die Bratschistin aus der bekannten Stiftung Villa Musica Rheinland Pfalz, die auch schon Nils Mönkemeyer begleitete. Auch hier, in der für das geschulte Ohr sehr empfindlichen Grenzregion Tenor / Alt, kann der Kopfhörer im Vergleich mit meinen KH-Konkurrenzmodellen 'ohrenfällig' mit seiner klanglichen Abstimmung nicht mithalten, der eigentümliche Klang der Bratsche, der sehr viel mit den über Jahrhunderte gewachsenen physikalisch-akustisch unterdimensionierten Korpusabmessungen des Instruments zu tun hat, verliert mit dem amerikanischen Kopfhörermodell viel von seiner heiseren Melancholie - für hochkarätiges (!) Aufnahmematerial aus dem klassischen Genre ist der Kopfhörer aus meiner Sicht nur äußerst begrenzt einsetzbar, im Genre Rockmusik sind derartige Problembereiche selbstverständlich unauffällig...

Ein weiteres Beispiel (von vielen anderen...) für die Abbildungsschwächen des Kopfhörers ist das im Zweiten Satz von Tschaikowskys Sinfonie e-moll, Nr. 5 op.64 (Andante cantabile, con alcuna licenza...) zärtlich von den tiefen Streichern begleitete, innig beseelte Hornsolo "dolce con molto espressione" ab Takt 8 in der grandiosen Neueinspielung mit dem San Francisco Symphony Orchestra unter Michael Tilson Thomas (siehe auch weiter unten...), bei dem sich ungewöhnlich auffällige Verfärbungen zeigen, insbesondere dann, wenn sich ab Takt 16 die von Tschaikowsky solistisch eingesetzte A-Klarinette kontrapunktierend einmischt - die in der Partitur geforderte A-Klarinette liegt einen Halbtonschritt unter der "normalen" Sopran-B-Klarinette, durch die damit verbundene geringfügig verlängerte Tonröhre - bei gleicher Bohrung - hat das Instrument ein milderes, in der Brillianz leicht reduziertes Frequenzspektrum, das sich klanglich sehr apart und etwas weniger scharf vom weichen Klang des Horns absetzen kann, was vom ungeübten Hörer nicht wahrgenommen wird.
Tschaikowsky war ein exzellenter Instrumentator, die von ihm sehr bewußt eingesetzte, quasi kammermusikalisch reduzierte und elegisch konturierte Dreifach-Klangmischung der beiden solistischen Blasinstrumente F-Horn/A-Klarinette als klangliche Vorderfläche zusammen mit einer pianissimo-Streichergrundierung wird vom erwähnten Schallwandler völlig unzureichend separiert und somit geradezu ignoriert - was keineswegs an der Qualität der Aufnahmetechnik liegt, die ist über jeden Zweifel erhaben, sowohl ein T1 als auch die DKK45-Kopfhörer von AKG K601/701/702 bringen das offenkundig ans "akustische Tageslicht"...

Aus gegebenem Anlass: wer lesen (und auch hören...) kann ist bekanntlich in jeder Hinsicht ganz eindeutig im Vorteil - der "erwähnte Schallwandler" zu den oben beschriebenen Höreindrücken aus op. 64 (Tschaikowsky) ist ein GRADO PS1000e, kein AKG K812 ...!

Zurück zum AKG K812: Die Auswahl der verwendeten Materialien für den K812 - mit Ausnahme der etwas "billig" daherkommenden Zuleitung (selbstverständlich ohne klangliche Einbußen !) und des zweiteiligen 6,3 / 3,5mm-Klinkensteckers am unteren Ende - ist qualitativ unzweifelhaft oberhalb der K7xx-Serie und für mich auch das Einzige, was einen etwas höheren Preis rechtfertigen würde, die Verarbeitung erscheint AKG-typisch sehr gut. Abgesehen von einer noch weiteren minimalen Öffnung der räumlichen Tiefendimension durch die größere Distanz der Treibermembran ist das Ausmaß der qualitativen Unterschiede für meine Hörgewohnheiten zur ausgereiften AKG 'Geniestreichserie' K7xx (der K601 gehört für mich eindeutig dazu...) eher äußerst bescheiden, den für das Monitoring komplexer Klangstrukturen im Genre der klassischen Musik ganz wichtigen, häufig behaupteten größeren Fülle an Detailreichtum kann ich dem K812 in keinem Fall attestieren - allein mit den besseren Materialien, leicht erhöhtem Durchmesser der Treibermembran - wobei 40% (!) der vorderen Membranfläche von einer Kunststoffabdeckung blockiert werden - einigen Schrauben mit dem "professionellen" Torx-Antrieb, einem LEMO-Steckverbinder (an einem Kabelende...), einem hohen Wirkungsgrad und einer niedrigen Impedanz lässt sich eben die enorme Preisdifferenz zur DKK-45-Serie für mich (!) keinesfalls rechtfertigen, denn: was der AKG-K812 qualitativ akustisch vortragen kann, kann ein optimal ausbalanciertes (!) Exemplar eines DKK45-Hörers aus meiner Sicht zweifelsfrei auch, ein oft zu lesender Vergleich mit der Automobilszene, wobei ein K812 einem Jaguar/Ferrari/Aston Martin entspricht, ein K701/702 einem Golf, trifft eben auch ausschließlich auf deren Kaufpreis zu...

Der verbleibende Rest scheint mir doch eher in die Richtung lupenreines Marketing zu gehen, man möchte ja in der aktuellen "Goldgräberstimmung" auf dem Kopfhörermarkt erfolgreich mitmischen, die potentiellen Kunden akzeptieren mittlerweile jegliche Art der Preisforderung...

Trotzdem: der AKG-K812 gehört ebenfalls durchaus zu den ganz wenigen echten monitortauglichen und somit auch gewichtsoptimierten, ergonomisch ausbalancierten Kopfhörern des aktuellen KH-Marktes und ich bin überzeugt, bei entsprechender Abstimmung des Kopfhörermuschelraums würden die höherohmigen, serienmäßigen DKK45-Treiberkapseln der K7xx-Serie in einem K-812-Gehäuse ganz sicher mindestens eine ebenso gute Figur machen...
Abgesehen von der ziemlich unverfrorenen Preisforderung: Wegen seiner für trendige Mobilgeräte abgesenkten, marktkompatiblen 36 Ohm Nennimpedanz der neuentwickelten Treiberserie, die ihn für einen OTL-Betrieb an einer Röhrenendstufe (außer eventuell Hiragas SRPP...) ungeeignet macht, kommt der Kopfhörer für mich grundsätzlich nicht in Frage.

Die wesentlichen CDs für meine Hörsitzungen waren zum einen die beiden schon etwas älteren Produktionen mit dem Duo Chick Corea / Gary Burton auf der ECM-CD 'Crystal Silence' sowie die einzigartige Aufnahme "Forgotten Songs" (frühe Klavierlieder von Claude Debussy) mit Dawn Upshaw / Sopran und James Levine / Klavier, zum anderen zwei brandaktuelle Live (!) Neueinspielungen: die 1888 entstandene Sinfonie Nr. 5 e-moll op. 64 von Peter Tschaikowsky sowie die konzertante Liveaufnahme - der Wegfall der sonst notwendigen "Bühnenaktion" beim Ensemble sowie die Anwesenheit von Publikum und die damit vorhandene "soziale Kontrolle" sind fast immer Garanten für substanziell hohes musikalisch-künstlerisches Niveau - der West Side Story, beide Produktionen mit dem überwältigend agierenden San Francisco SO unter seinem Chefdirigenten, Träger der 'National Medal of Arts' und Bernstein-Schüler Michael Tilson Thomas, die West Side Story zusammen mit einer umwerfenden Solistentruppe vom New Yorker Broadway, die es stilistisch einfach besser können (Alexandra Silber / Cheyenne Jackson) als das Opernduo Kanawa (Maria) / Carreras (Tony) in der Aufnahme mit dem Komponisten am Dirigentenpult. Die komplette Neuproduktion (veröffentlicht auf 2 Hybrid-SACDs) ist in jeder Hinsicht vom Allerfeinsten in ihrem kompromisslosen Ausloten des riesigen emotionalen Potentials aus der Feder des Autorentrios Bernstein (Musik) / Laurents (Buch) / Sondheim (Text), so faszinierend 'amerikanisch' kriegt das nur ein hochkarätiges, durch und durch 'amerikanisches' Team hin: von der stupenden, elektrisierenden Interpretation (eine bis zum Exzess gesteigerte, 'cool swingende' Fuge...) und Dramaturgie der gleichermaßen hochkomplexen wie brilliant leuchtenden Partitur von Leonard Bernstein über das bis in die Extrembereiche breitgefächerte, dynamische Panorama einer spektakulär-nuancierten, auf die Spitze getriebenen, aktuellen Aufnahmetechnik, dem mitreißenden "Swing" in den jazzigen BigBand-Partien und der vom Dirigenten selbst erstellten Rekonstruktion der ursprünglichen Instrumentierung von Sid Ramin, Irwin Kostal und Leonard Bernstein mit all ihrem orchestralen Glanz und rhythmischen Raffinement, bei der im Streicherchor die Violen fehlen, bis hin zum umfangreichen und höchst informativen Booklet (englischer Text !). Die sorgfältige Aufnahmetechnik der CD demonstriert eindrucksvoll das Potential moderner Elektronik und das hohe Leistungsniveau des Aufnahmeteams: spektakuläre dynamische Bandbreite, hochentwickelte Transparenz, eindeutige Richtungsauflösung und kultivierte Raumillusion - Lenny wäre ganz sicher maßlos begeistert und hätte seine helle Freude an dieser unvergleichlich inspirierten, detaillierten, virtuosen, hinreißend und temperamentvoll musizierten Aufnahme... bei derartig gehäuften Superlativen kommt man einfach aus dem exzessiven Staunen nicht mehr heraus, auch wegen des unglaublich disziplinierten Verhaltens des Publikums in der akustisch perfekt austarierten Davies Symphony Hall (einen 360° Panorama-Eindruck der Konzerthalle des San Francisco SO gibt es hier..., Quicktime plugin erforderlich !) während der Live-Aufnahme - bei uns in Europa, außer vielleicht in England, kaum vorstellbar...
Die CD ist schlichtweg eine singuläre Kostbarkeit für den passionierten Musikliebhaber und eine echte Bereicherung des hochwertigen CD-Repertoires...

Ein hochaufgelöstes Bild aus der Probenarbeit des Orchesters zur Produktion gibt es hier...besonders beeindruckend ist das vom Komponisten geforderte differenzierte Arsenal an Idiophonen für die teilweise hochkomplexe Polyrhythmie und Polymetrie in den Schlagwerkpartien der Partitur...

Zwei weitere, in jeder Hinsicht ebenso brilliante musikalische Highlights, sind zum einen die Neueinspielungen diverser, höchst aparter und geistreicher Streichquartette des nahezu unbekannten französischen Kammermusikspezialisten George Onslow mit dem Quatuor Ruggieri, zum anderen die Neuaufnahme der vier Sinfonien von Robert Schumann mit dem SCO (Scottish Chamber Orchestra) unter seinem Chefdirigenten Robin Ticciati: eine unwiderstehliche Aufnahme mit reduzierter Streicherbesetzung, die an Agilität, Virtuosität, Transparenz und Subtilität, kontrapunktischer Klarheit sowie perfekt inszenierter Aufnahmetechnik völlig neue Standards setzt.

Eine ganz besonders klangprächtige Aufnahme, speziell für den Liebhaber spätromantischer Orgelmusik aus Frankreich, ist die Neuproduktion der dem Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll gewidmeten Orgelsinfonien op.14/1 bis 4 von Charles Marie Widor mit dem jungen, profilierten Orgelvirtuosen und ECHO-Preisträger des Jahres 2013 Christian Schmitt an der monumentalen Cavaillé-Coll Orgel der riesigen ehemaligen Abteikirche St. Ouen im normannischen Rouon. Das 1890 vom fast 80 jährigen Orgelbauer als sein letztes opus 630 in das vorhandene historische Gehäuse gebaute, auch heute noch nahezu unveränderte Instrument, ist zugleich Höhepunkt und Schlusspunkt der französischen sinfonischen Orgelbaukunst und gehört mit seinem warmen, mystisch-dunklen Timbre zu den berühmten klanglichen Juwelen der gesamten Orgelwelt - die weitreichende Lebenserfahrung und das berufliche Know-How eines Orgelbaukünstlers wie Cavaillé-Coll ist hier zu einem unvergleichlichen Instrument herangereift. Der Komponist Charles-Marie Widor war selbst Titulaire an der großen Cavaillé-Coll Orgel in Saint Sulpice in Paris, deren klanglicher Farbreichtum ihn bei der Konzeption seiner Orgelsinfonien inspirierte - bei der Einweihung des Instruments von St. Ouen im Jahr 1890 spielte er selbst den Orgelpart.

Trotz riesigem Aufwand, Know-How und aktuellster Technik ist es selbstverständlich völlig unmöglich, den Klang einer derartig gigantomanisch gesteigerten 'Musikmaschine' mitsamt der enormen Überakustik des an das Instrument angekoppelten Kirchenraumes angemessen in ein Speichermedium zu übertragen und diesen Speicherinhalt wiederum akustisch angemessen zu reproduzieren - kennt man das unverwechselbare Original ist hier vom Hörer ganz erhebliche Kompromissbereitschaft angesagt, es werden beim Spiel des Instruments gigantische Luftmengen sowohl in den tonerzeugenden Pfeifen als auch im Kirchenraum selbst bewegt: Bei einer derartig disponierten romantischen "Riesenorgel" mobilisiert das heute natürlich elektromotorisch betriebene Gebläse der Orgelwinderzeugung bei der akustischen Produktion eines zehnstimmigen Schlussakkords im Generaltutti (mit sämtlichen Registern und Koppeln) fast 200 m³ Raumluft pro Minute mit einem Winddruck von ca. 10mBar (=100mmWS), ohne die Hilfe des elektrischen Windwerks wäre für die schweißtreibende Arbeit an den Schöpfbälgen eine außerordentlich gut trainierte ganze Kalkantenmannschaft (mit bis zu 12 Balgtretern...) notwendig...die real bewegte Luftmenge einer großen Lautsprecheranlage ist hingegen vergleichsweise eher winzig bis "witzig" - sie könnte bei der Reproduktion eines solchermaßen aufregistrierten Tuttiakkords mit ihren "Tonpumpen" (das sind die Lautsprecher...) auch bei großen Lautsprechermembranen und maximalem Membranhub nicht einmal den für die Klangerzeugung notwendigen Wind für eine einzige (!) 8'- Prinzipal-Pfeife eines beliebigen Tons aus dem eingestrichenen Oktavbezirk bereitstellen, geschweige denn eine einzige Adventskerze auspusten...

Mit der ausufernden Dynamik des üppig disponierten viermanualigen Instruments - von zartesten pianissimo-Registermischungen bis hin zum geradezu 'brüllenden' Generaltutti des gesamten Orgelwerks, zusammen mit der Raumakustik der ehemaligen Abteikirche - gelangt deswegen auch jede Abhöranlage (!) und jeder (!) Kopfhörer sehr schnell an die unvermeidlichen immanenten technischen Grenzen. Trotz alledem: es ist schlichtweg mehr als erstaunlich, was die relativ kleinen Breitband-Treibermembranen eines K701, K601 oder T1 aus dem in Wirklichkeit gewaltigen Donnergrollen des 32' Contre-Bombarde Registers der Orgel akustisch herauskitzeln und gleichzeitig (!) in den höheren (13x16', 29x8'), hohen (12x4', 3x2', 2x2²/³') und höchsten (2x1' sowie diverse Mixturen) Registerlagen dem Hörer an differenzierten Farbvaleurs anzubieten haben...
Es ist wie bei einem der berühmtesten Bilder von René Magritte "Le trahison des images" - das Ölbild (hier...) zeigt eine Pfeife zusammen mit dem Satz "Ceci n'est pas une pipe": Ist man sich bewusst, daß es sich bei jeder gespeicherten Musik lediglich um ein elektroakustisches 'Abbild' (das Bild einer "Pfeife"...) und nicht um die Realität von Musik (die "Pfeife" selbst...) handelt, wird man trotz aller Unzulänglichkeiten des Surrogats bei dieser Aufnahme staunender Zeuge einer überwältigenden Zeitreise in die faszinierende Welt der französischen Orgelromantik des ausgehenden 19. Jahrhunderts - falls vorhanden ergänzt eine lebhafte musikalische Fantasie den fehlenden akustischen Rest und sorgt so für ein fast ( ) Live-Erlebnis ...

Nach so viel (begründeter...) Schwärmerei zurück zum Con Brio: den störenden Spannungshub in den Kopfhörertreibern beim Einschaltvorgang unterbindet eine Einschaltverzögerung, für weitgehende DC-Sicherheit des gleichspannungsgekoppelten Verstärkers für die beiden Kopfhörertreiber am Verstärkerausgang ist ein Relais zusammen mit einem DC-Detektor zuständig. Die beleuchteten VU-Meter besitzen einen autonomen Stereo-Steuerverstärker mit eigener Stromversorgung und sind mit einem Präzisions-Druckschalter komplett abschaltbar.-

Selbstverständlich ist auch hier das Netzteilmodul 'outboard' - der exklusive, maßstabsetzende und einzigartig-puristische Understatement-CD-Player NAGRA ® CDP/CDC/CDT des Schweizer Herstellers Audio Technology macht das immerhin seit seiner Einführung im Jahr 2006 unverändert genauso - und dies TROTZ des eingesetzten streuarmen Ringkerntrafos.
Wer im Besitz eines CDC-Modells ist, braucht sich im übrigen um einen hochwertigen KHV keine großen Sorgen mehr machen: der integrierte Kopfhörerverstärker des 16.000 € teuren Geräts kann mit externen Modellen der Oberklasse spielend mithalten. Im Vergleich zu manchen Kopfhörertypen der Premium-Klasse ist das Gerät angesichts des elektro-mechanischen Aufwands, der hier deutlich sicht- und hörbar getrieben wird, durchaus als "preisgünstig" einzustufen...leider wird die Player-Serie seit 2021 nicht mehr gebaut, "streaming" hat mittlerweile die CD überholt...

Die relaisgesteuerte Netzteilelektronik des con brio arbeitet mit einem R-Core-Netztransformator, die Baugruppen des Verstärkermoduls werden über ein fünfpoliges Kabel und Neutrik XLR-Steckverbindern mit den entsprechenden Spannungen versorgt. Der digitale IR-Remotecontroller für die Stellmotorelektronik des Alps ® Lautstärkepotis besitzt eine komplett eigenständige Versorgungselektronik inklusive separater Sekundärwicklung, die typischen Einstreuungen der Digitalsignale in die gnadenlos-rabenschwarze Stille der Verstärkerelektronik sind damit gegenstandslos.
Jeder kennt die häufig äußerst "billig" wirkenden Fernbedienungsgeber, die auch in der 4000€ plus-Klasse keinesfalls eine Seltenheit sind (der erwähnte Schweizer Hersteller NAGRA ist davon ausgenommen...) - das überaus solide gebaute IR-Fernbedienteil für den con brio arbeitet nicht mit den sonst üblichen Mini-Allerwelts-Digitastern sondern mit zwei (!) großzügig dimensionierten, langzeitstabilen Präzisions-Kurzhubtastern MCS18, Kontaktmaterial goldbeschichtet, aus dem Programm des deutschen Spezialherstellers Schurter ®: ein Taster für 'crescendo', der zweite Taster für 'decrescendo', mehr als diese Fernbedienungsfunktionen sind schlichtweg im seriösen Betrieb nicht notwendig, die übliche fummelige Suche nach der korrekten Taste im grandiosen Tastenwirrwarr entfällt...

Erneut bestätigt sich in den intensiven Hörsitzungen die typische 'Binsenweisheit', daß die erreichbare technische Wiedergabequalität einer Kopfhörer-Abhöranlage in erster Linie ! von folgenden bedeutsamen Faktoren - in der angegebenen Reihenfolge (!) - abhängig ist, ein solider, guter CD-Player als Quellgerät mit gutem DAC ist selbstverständlich:

1. Aufnahmequalität des Quellmaterials
2. Aufnahmequalität des Quellmaterials
3. Aufnahmequalität des Quellmaterials
4. Aufnahmequalität des Quellmaterials
5. Aufnahmequalität des Quellmaterials
6. Reproduktionspotential des Schallwandlers...
7. Reproduktionspotential des Kopfhörerverstärkers...

Sämtliche übrigen, aus verständlichen Gründen permanent angepriesenen "Tuningbemühungen" mit vollmundig behaupteten Akustikwundern und dem vielzitierten "Vorhangwegzieheffekt" wie symmetrischer Antrieb, teure OS-DACs oder die angeblich magisch klingenden NonOverSampling-DACs - selbstverständlich auch die frei konfigurierbaren FPGA (Field Programmable Gate Arrays), die auch noch angemessen (!) programmiert werden müssen - teures Kabelmaterial, teure Feinsicherungen, 'kryogenisierte' Röhren (ein haarsträubender Schmarrn...) etc. kann man sich im wahrsten Sinn des Worts sparen, ihr Einfluss ist bei unvoreingenommener, längerer und näherer (!) "Betrachtungsweise" vergleichsweise völlig vernachlässigbar bzw. gleich Null und gehört schlichtweg in die vielzitierte UFO-Ecke.
Die vielbeschworene Sorgfalt bei der Zusammensetzung einer Abhöranlage oder bei der Lösung von raumakustischen Problemen bzw. Aufstellung der Schallwandler etc. ist nicht gerade unwichtig, aber im Gesamtzusammenhang vergleichsweise von untergeordneter Bedeutung: emotional tiefgründige Hörerlebnisse bei erfahrenen Hörern mit einer angemessenen Fähigkeit zu einer cogitativen Rezeption werden in erster Linie von der musikalischen Substanz und Qualität der zu hörenden Primär- und Sekundärkomponenten des Quellmaterials evoziert !

Auch die zahlreichen vermeintlichen "Expertisen" sowie die permanent bemühte, angeblich jahrzehntelange 'Erfahrung' selbsternannter Experten, wie man sie in in so manchen Internetforen häufig antrifft, holt sie aus dieser Ecke nicht heraus, auch nicht mit 4 Ohren, wie die berühmte "doppelköpfige" römische Gottheit - aus meiner Sicht spielt die Schaltzentrale des Hörvorgangs, das Hörzentrum des Gehirns, jedem Rezipienten nicht nur gelegentlich einen gewaltigen Streich, ohne den die 'HiEnd-Branche' mit ihren Produkten nicht existenzfähig wäre, subjektive Wahrnehmung hat mit objektiven Fakten nichts zu tun.
Eine 'realistische' Musikwiedergabe aus einer elektroakustischen Tonkonserve, die einer realen Musikwiedergabe gleicht, ist wie der berühmte "schwebende Wasserhahn" oder "flying tap fountain" illusionär, sie ist schlichtweg ein Phantasma, ein Traumgespinst, das nur so tut "als ob..." - wie die visuelle Konserve 'Fotografie' oder die audiovisulle Konserve 'Film' hat auch die akustische Konserve ihre ureigenen, sehr spezifischen Gesetze, die völlig anders gelagert sind als die Gesetze der Realität: Es gibt "spektakulär" wirkungsvolle Fotografien genau so wie "spektakulär" eindrucksvolle elektroakustische Reproduktionen - trotz aller technischen Fortschritte ist jedoch beides von der visuellen wie von der akustischen Realität mehr als meilenweit entfernt.
Wer geradezu sogartig von einem mit aberwitzigen und unbegreiflichen Talent ausgestatteten Musiker und eigenwilligen Pianisten (genau in dieser Reihenfolge !) wie den jungen Russen Daniil Trifonov bei seiner exstatisch-zirzensichen Präzisionsarbeit am Konzertflügel z.B. in den Bann der "études d'execution transcendente" von Franz Liszt gezogen werden möchte, musste sich am Beginn seiner extrem steilen Karriere schon auf den Weg in eines seiner Konzerte machen, bei denen man schlichtweg seinen Ohren nicht mehr traute anlässlich einer geradezu akrobatisch-atemberaubenden unfehlbaren Klaviertechnik, die - anders als bei manchen Virtuosen/Virtuosinnen - immer musikalischen Ideen untergeordnet wird.
Wer einmal in der Berliner Philharmonie den entfesselten "artist in residence", das sowohl musikalisch als auch spieltechnisch grenzenlos begabte Jahrhunderttalent Cameron Carpenter am Orgelspieltisch mit seinem geradezu absurden Überschuss an musikalischer Besessenheit, überbordender Spiellaune und artistischer Finesse an der klanglich bestürzend-gigantischen, riesigen Karl Schuke Orgel gesehen und gehört hat, wer ein einziges Mal an einem klaren, kalten Wintermorgen in den Walliser Alpen von Zermatt aus das Matterhorn, den "Berg der Berge", betrachtet hat und seine visuellen Eindrücke innerlich mit einem "weiß Gott wie perfekten" Bild des Berges verglichen hat, der weiß eventuell (!) ziemlich genau, wovon hier die Rede ist...
Eine realistische Musikwiedergabe mit dem Klang von akustischen Instrumenten und Stimmen gibt es aktuell ausschließlich in der Realität, d.h. im Konzertsaal oder wo auch immer sonst Musik ertönt, und das ist auch gut so: "Musik wie im Konzertsaal"... - wer behauptet, man könne sich den realen klassischen Konzertsaal - völlig egal ob mit elektroakustischer Lautsprecher- oder Kopfhörerreproduktion - auch nur ansatzweise ins Haus bzw. in den heimischen Abhörraum holen, war höchstwahrscheinlich noch nie (!) live dabei, muss sich mit dem Etikett von unzulänglichen Hörfähigkeiten abfinden und gibt sich überdies auch noch der Lächerlichkeit preis. Zudem werden mit solchen Behauptungen völlig unzutreffende, euphemistische Werbeaussagen der HiFi-Industrie kritiklos wiederholt...siehe auch meine Anmerkungen zur großen Klaisorgel in der Würzburger Augustinerkirche hier...

Zwischen den Faktoren 5 und 6 ließe sich durchaus noch eine beliebige Anzahl des Faktors Aufnahmequalität einfügen, d.h. diese ist durch Nichts zu ersetzen: Enthält die Datenspur einer CD Material, das sich aufnahmetechnisch, musikalisch und interpretatorisch auf hohem Niveau bewegt, ist für den Musikenthusiasten eigentlich schon fast alles erledigt - die Musik befindet sich vor der eigentlichen, rein "maschinellen" Reproduktionselektronik. Wer von "feingeistigen" Lautsprechern, DACs, Kopfhörern oder Verstärkern schwadroniert und die technischen Gerätschaften damit anthropologisiert ("Kampf der Kopfhörer-Giganten"...), den kann man nun wahrlich in keinem Fall mehr als ernsthaften Diskutanten akzeptieren. An dem fundamental "maschinellen" Charakter jedes einzelnen Hardware-Bausteins (inklusive Software) einer akustischen Reproduktionsanlage ändert weder deren ansprechendes Design noch das allseits bekannte "HiEnd-Gefasel" aus der Voodoo-Lounge-Ecke irgend etwas und niemand wird jemals in der Lage sein, ihnen Leben einzuhauchen - die überragende interpretatorisch-musikalische Kunst und die in jeder Hinsicht mit vollem Recht als "feingeistig" bezeichnete Pianistik eines Michael Korstick bei seiner Darstellung von Beethovens Klaviersonaten, zusammen mit einer beispielhaft hochkarätigen Aufnahmetechnik des Labels OEHMS CLASSICS, lässt sich vom gut trainierten und kenntnisreichen (!) "Ohr" absolut problemlos über jedes altehrwürdige und gut funktionierende UKW Schaub-Lorenz Kofferradio der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht nur wahrnehmen, sondern auch höchst spannend und sehr intensiv nacherleben...da geht zwar selbstverständlich klanglich noch "was", der Beitrag dieses "was" zu der musikalischen Gesamtschau des Gehörten liegt jedoch vergleichsweise eher im Bereich des Marginalen...
Entsprechende finanzielle Anstrengungen beim Aufbau einer hörenswerten (!) CD-Sammlung unter Zuhilfenahme und dem Einsatz einer angemessenen Portion Gehirnschmalz werden fast immer belohnt: nahezu ohne Ausnahme sind deren klangliche (!) Vorzüge von nahezu jedem Hörer mit gesunden Ohren und einem Minimum an musikalischem Talent zusammen mit etwas Hörerfahrung deutlich wahrnehmbar (!), da können alle "Hardware-Optimierungsversuche" schlichtweg nicht mithalten. Zum Leidwesen der Sparfüchse und Schnäppchenjäger ist eine 25CD-Box zum Sonderpreis von 40€ im Regelfall der berüchtigte Schuss in den Ofen - hochkarätige Tonträger bzw. CDs anspruchsvoller Labels haben ihren Preis, der im Gegensatz zum Bereich der HiFi-Hardware ( besonders das "audiophile Zubehör..." ) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Qualität spiegelt: dahinter verbergen sich im Idealfall hohe Produktionskosten, enormes Engagement, kenntnisreiche Sorgfalt, Kompetenz und profundes musikalisches Verantwortungsbewußtsein des Produktionpersonals, das sich im gleichen Maß wie ein seriöser Interpret ganz den Forderungen des Komponisten (nicht des Konsumenten!) unterordnet.

Daß insbesondere die Vertreter der gewerblichen HiFi-Zunft und die professionellen "Kabelkonfektionierer" dem Thema "Kabelklang", "System Enhancer CD", oder "Power Conditioner" ("steigert die Performance in allen Belangen"...) ihre ganz besonders positive Wertschätzung entgegenbringen versteht sich von selbst, nötigt zahllosen langjährigen Berufsmusikern mit ihrer damit verbundenden Hörqualifikation lediglich ein gequältes Lächeln ab...ein simples 1-Meter Stereo Cinchkabel für ganze 500€ ist schlichtweg unkommentierbar, man kennt ja die mittlerweile abgrundtief "abgenudelten" verbalen Pirouetten, die den Verweis auf den eigentlichen Wissenszusammenhang oder die Bedeutung eines sprachlichen Wortes geradezu konterkarieren: gesteigerte Weiträumigkeit und Luftigkeit, tonale Echtheit, Zunahme an Körperhaftigkeit, erhöhte Rhythmik (kopfschüttel) und-so-weiter und-so-fort - die von den Kabelklangvertretern angeblich "gehörten" Unterschiede gleichen in etwa dem "deutlich beobachtbaren" Absinken der 2737 Meter langen Golden Gate Bridge in San Franzisco, wenn sich eine kleine Schwalbe vor Erschöpfung auf dem Geländer etwas "ausruht"...

Meine ganz persönliche Ansicht ist da völlig anders: selbstverständlich ist eine solide Kabel- und Steckverbindung zwischen hochwertigen Audiogerätschaften unabdingbar für eine korrekte Signalverarbeitung, wer jedoch unter dem Deckmantel von Seriosität behautptet, "Kabelklang" (schon diese Wortschöpfung ist einfach nur ein kaum zu übertreffender, dümmlicher Unsinn, da sie dem simplen NF-Verbindungskabel oder Netzkabel quasi eine deutlich hörbare und damit physikalisch relevante elektronische FILTERWIRKUNG unterstellt... ) sei gesichertes (!), physikalisches Wissen, demontiert und diskreditiert sich selbst als ernstzunehmenden Diskussionspartner - einschlägige, zweifelhafte Publikationen, "klangvolle" und völlig unsinnige Firmennamen ("Tellurium" erinnert an das seltene HALBMETALL (!) Tellur mit entsprechender Leitfähigkeit...oder "Authentica" suggeriert den "authentischen", d.h. den Tatsachen und somit dem "Originalsound" entsprechend ...) und seitenlanges pseudowissenschaftliches Geschwurbel, mit bedeutungsvollem Formelmaterial von nobelpreisverdächtigen Autoren zu dem enorm "umsatzträchtigen" Thema angeblich beweiskräftig untermauert, ändern daran auch nichts - eine Behauptung, ein Monitor wie der K812 spielt mit seinem serienmäßigen Kabel zusammen mit dem serienmäßigen Klinkenstecker weit unter seinen Möglichkeiten geht völlig an den Realitäten vorbei und ist gleichermaßen Wunschdenken wie schlichtweg Geschwätz - in zahlreichen Hörsitzungen (nicht Testsitzungen !) mit mehreren hochqualifizierten Berufsmusikern wurde derartiger Unsinn ad absurdum geführt. Bei dem aktuell harten Konkurrenzkampf in der Kopfhörerbranche hat kein seriöser Hersteller klangliche Nuancen zu verschenken, ein Großteil der anvisierten Zielgruppe des K812 kennt sich mit qualifiziertem Hören sicher sehr gut aus...

In diversen HiFi-Foren des Internets bekommt man zu lesen, daß Hörer nach dem "Upgraden" ihrer Lautsprecherkabel von echten "Orgasmen" heimgesucht werden - ich weiß nicht, wie sie das anstellen, nur soviel dazu: da der "Hauptkriegsschauplatz" der HiFi-Geräteelektronik mittlerweile in eine Umsatz-Sackgasse mündet hat sich der "Nebenkriegsschauplatz" der nunmal notwendigen "Verbindungskabel" für HiFi-Geräte ersatzweise zum Marketingrenner entwickelt, hier lässt sich trefflich drauflosschwadronieren, mit phonetisch interessanten Firmennamen und dem dazu passenden HiFi-Gesülze rat- und ahnungslose Kundschaft aquirieren.
Sündhaft teure, klanglich unbedeutende "Audiokabel" werden von musikalisch (!) nahezu völlig ahnungslosen Vertretern der HiFi-Zunft als klangliche Wunderdrogen angepriesen - außer seiner unzureichenden Flexibilität und mangelnden ästhetischen Anmutung wäre jeder einfache solid-core Standard - "Klingeldraht" ein "Audiokabel", Querschnitt 0,95mm² , Cu/Al-Legierung mit PVC-Isolierung, 10 Meter zu 1€, eine "Audio-Aufgabe" wird damit mindestens genauso gut gelöst. Im Gegensatz zur teuren und unsinnigen Kabeloption sind Hochpreis-CDs fast immer im Wortsinne preiswert !

Man sollte sich nichts vormachen bzw. vormachen lassen, die Qualität der "SOFTWARE" - nicht die Hardware - entscheidet maßgeblich über das erreichbare Niveau und die Leistungsfähigkeit einer Gerätekonfiguration, das ist bei einer elektro-akustischen Reproduktionsanlage nicht anders wie bei einem modernen digitalen Rechnersystem und das wußte auch schon der geniale britische Informatikpionier und Kryptoanalytiker Alan Turing, d.h. die auf dem Tonträger gespeicherte Musikdatei bestimmt primär die "Performance" der zu hörenden Musik.
Dafür verantwortlich sind üblicher- und glücklicherweise die Personen vor und hinter den Aufnahmemikrofonen und eben nicht weder die Entwicklungsingenieure der HiFi-Industrie, deren Ausbildungsthemen und die damit verbundenen Kompetenzen verständlicherweise komplett woanders angesiedelt sind, noch die Fachverkäufer der HiFi-Branche, deren Know-How und deren Interessen hauptsächlich vom VERKAUF von HiFi-Equipment geleitet werden - nach dem bekannten Motto "Schuster bleib' bei Deinen Leisten" ist das für alle Beteiligten auch mehr als gut so...

Zur qualifizierten und differenzierten (!) Beurteilung des Qualitätsniveaus einer elektroakustischen Reproduktionsanlage eignet sich ganz besonders Quellmaterial aus der akustischen 'Königsdisziplin', der Sparte der Klassischen Musik, die mit ihrer ausschließlich mechanisch-akustischen Klangerzeugung, ihrer außerordentlich hohen Informationsdichte und akustisch-spektralen Komplexität, die sich gleichermaßen im fein wie breit abgestuften Differenzierungsgrad der Primär- und Sekundärkomponenten äußert, ein charakteristisches Alleinstellungsmerkmal besitzt - nichts gegen Bob Marley and his friends, das mag durchaus im Einzelfall "spektakulär" klingen, aber seine vergleichsweise sehr einfach "gestrickte" und klanglich besetzte Musik - um es vorsichtig zu formulieren - liefert für eine differenzierte Über alles - Gesamtbewertung schlichtweg nur wenige sehr sporadische Anhaltspunkte und somit kaum diesbezüglich verwertbare Informationen. Das gilt im Prinzip generell für das gesamte elektroakustisch generierte Rock- und Popularmusik-Genre, dessen Produktion zu 99,9 Prozent elektronisch verstärkt und somit grundsätzlich "lautsprecherbasiert" ist, was keine seriöse Basis für eine solide Beurteilung und Bewertung einer HiFi-Reproduktionsanlage ist, eine aufwändige, teure, und bis ins Detail exzellent akustisch feinjustierte HiFi-Anlage und Rock/Popmusik als primäres Quellmaterial, das passt einfach nicht zusammen - ein E-Bass mit allem für seinen Betrieb notwendigen Zubehör, das ihn ja erst musikalisch aktiv werden lässt und zum Leben erweckt, ist eben in keinem Fall vergleichbar mit einem feingeistigen akustischen Kontrabass, und schon garnicht mit einem alten italienischen Meisterbass aus den bekannten oberitalienischen Zentren des Streichinstrumentenbaus, dessen äußerst subtile Finesse und sein hochdifferenziertes klangliches Potential sich ohnehin nur einem fach- und sachkundigen Hörer erschließt.

Eine präzise, lineare Kopfhörerabstimmung ist im Genre "Rockmusik" eher kontraproduktiv und auch nicht von zentraler Bedeutung, zudem spielen eindeutige Rauminformationen dort keine bzw. kaum eine Rolle. Im Gegensatz dazu sind sehr differenzierte Informationen über den Ort des musikalischen Geschehens im gesamten Klangraum in zahlreichen Beispielen 'klassischer' Musikgattungen immanenter Bestandteil im Konzept hochrangiger musikalischer Kompositionen, insbesondere in den theatralischen Rauminszenierungen der musikalischen Romantik. Dabei ist die vom Komponisten angestrebte intendierte Hörbarkeit - auch im sehr begrenzten Rahmen einer akustischen Konserve - essenziell, hierzu nur eines von zahllosen, in diesem Zusammenhang erwähnenswerten Beispielen: Zur effektvollen Intensivierung der dramatischen Wirkung besetzt J.S. Bach seine monumentale oratorische Passion nach Texten des Evangelisten Matthäus BWV244 mit doppeltem vierstimmigen Chor und doppeltem Orchester, die räumlich getrennt sind: der Raum, in dem die Aufführung stattfindet, ist in dieser Komposition selbst eine überaus wichtige musikalische Kategorie.
Hieraus resultiert die selbstverständliche Forderung nach einer dementsprechenden reproduktionstechnischen Annäherung an den vorliegenden Notentext und somit eine hinreichende aufnahmetechnische "Übersetzung" der dialogisierenden doppelchörigen Passagen der Passion mit den jeweils vorhandenen technischen Möglichkeiten des zur Verfügung stehenden Speichermediums.

Für eine substanzreiche qualitative Bewertung des klanglichen Geschehens einer komplexen Klassikaufnahme im Kontext ihrer elektroakustischen Reproduktion ist daher - neben einem solide fundierten höranalytischen Zugriff - ein gerütteltes Mindestmaß an detailliertem, musikologischen Know How und gründlichen Kenntnissen zu ihren interpretatorischen Aspekten schlichtweg unabdingbar, alles andere gleicht dem allseits bekannten blumigen ( wie z.B. "Weltspitzendreigestirn..." ) verbalen "Stochern im Nebel"...
Wie sonst sollte jemand zu solch außerordentlich schwierigen Fragen wie z.B. der musikalischen Interpretationsqualität einer komplizierten Partitur, der damit korrelierenden, passenden Aufnahmetechnik und einer angemessenen bzw. weniger oder nicht angemessenen elektroakustischen Wiedergabe der dazugehörigen Musik ein glaubwürdiges und auch für Fachleute überzeugendes Statement abgeben ?

Den ziemlich steinigen Weg hierzu ebnen Lehrveranstaltungen zum Thema wie z.B. "Tonträgerkritik", "Interpretation im Vergleich" und mehr, die innerhalb eines Musik- oder Tonmeister-Studiengangs angeboten werden, aufgrund fehlender Fachkenntnisse und den somit nicht vorhandenen erhellenden Einsichten zum Quellmaterial MUSIK sind autodidaktische Experimente nicht sinnvoll...

Früher hieß das "Test", heute bedeutungsschwanger aufgeladen "Review" - das dort häufig pseudokompetent daherkommende und überaus üppige "Drauflosschwadronieren" mit metaphorisch verklärten Beschreibungen rein subjektiver - dadurch nicht überprüfbarer - Höreindrücke ohne fachlich fundierte, detaillierte und für den musikalisch (!) kundigen Hörer nachvollziehbare Begründungszusammenhänge und ohne eine konkrete Bezugnahme auf das zu reproduzierende musikalische Geschehen - sowohl "en détail" als auch im Gesamtzusammenhang des vorliegenden Quellmaterials - ist so gesehen im Sinne einer qualitativen (!) Bewertung der "getesteten" Gerätschaften weder seriös noch überzeugend, es ist lediglich lupenreines "Geschwätz". Vor allem ist derartiges "Geschwafel" (z.B. der in HiFi-Kreisen vielzitierte "musikalische Flow" - ein unübertrefflich desorientierter verbaler "KÄSE"...) in Richtung "Orientierungshilfe" nicht zielführend, wenig hilfreich und deswegen absolut unbrauchbar - es ist wohl eher einer "Vertriebsoptimierung", einer eitlen Selbstdarstellung oder auch einem simplen "Marketing" zuzuordnen...

Für das anspruchsvolle klassische Musikgenre mit seinen überwiegend hochkomplizierten klanglichen Strukturen gilt grundsätzlich, daß im Gegensatz zu den selbsternannten "Hörexperten" die Personen vor ( = Musiker ) und hinter den Mikrofonen ( = Tonmeister ) von sowohl seriösen (!!!) als auch kompetenten Produktionsfirmen und Aufnahmestudios sowohl wissen, wovon sie reden, als auch wissen, was sie tun - sie gehören schlichtweg zu der kleinen, überschaubaren Gruppe derjenigen Menschen, die in der Regel (!) die hohe Kunst des differenzierten Hörens in einem höchst anspruchsvollen und vielschichtigen akademischen Studium notwendigerweise (!) als berufliche Qualifikation systematisch zu entwickeln hatten - wie schon erwähnt: in Eigenregie, d.h. ohne eine kompetente Anleitung und ohne entsprechende Lehrveranstaltungen kommt man in diesem schwierigen Terrain - wie in allen schwierigen Disziplinen - nicht über das branchenübliche phrasenhafte Gefasel hinaus.
Das angemessene "Decodieren", Auswerten und korrekte Einordnen komplizierter musikalischer Strukturen von "Klassischer Musik" und der musikalisch-akustischen Sinnesreize ihrer technischen Reproduktion in die dazugehörigen komplexen Zusammenhänge ist eine außerordentlich fordernde Aufgabe, die Reichweite einer qualitativen Bewertung des Reproduktionspotentials hochwertiger Wiedergabesysteme durch "Kompetenzattrappen", selbsternannte "Hörexperten" mit vorhandener Hörerfahrung bzw. "Kopfhörerprofis" (was soll das wohl sein ?...) ist dementsprechend denkbar gering bzw. "DIE HABEN ES SCHLICHTWEG NICHT DRAUF" - wer würde sich wohl auf einem OP-Tisch unter das Messer eines selbsternannten "Chirurgen" legen, dessen Qualifikation auf einem angeblich jahrzehntelangen "Erfahrungsschatz" basiert - und darüber hinaus - mit Ausnahme einer behaupteten, mysteriösen "Pseudo-AKL"... : NOTHING ? Schon 1932 warnte Kurt Tucholsky eindringlich: 'Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: "Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!" - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen.'

Am Beginn eines für den fundierten höranalytischen Zugriff geeigneten Studiums steht ein nicht ganz einfaches Aufnahmeprüfungsverfahren, in den darauf folgenden Studienjahren mit künstlerischem Schwerpunkt und verpflichtenden, integrierten Gehörbildungskursen mit semesterweise gesteigertem Schwierigkeitsgrad werden die unverzichtbaren höranalytischen Fähigkeiten systematisch über viele Jahre tragfähig ausgebaut - das dazugehörige Talent + Können + Wissen ist jeweils in diversen Examina nachzuweisen. Derartig "gerüstet" sind solche "fremdexaminierten" Hörspezialisten im Normalfall (Ausnahmen bestätigen wie überall die Regel...) somit durchaus in der Lage - im Gegensatz zu den bereits erwähnten "selbstexaminierten Experten" - den entscheidenden Unterschied von akustischem IST- und akustischem SOLL-Zustand einer komplexen Aufnahme- und Abhörsituation angemessen zu beurteilen, was alles andere als einfach und eben nicht für jedermann erreichbar ist und sehr viel Ähnlichkeit mit dem anspruchsvollen künstlerischen Tätigkeitsbereich eines professionellen Orchester- bzw. Chorleiters zu tun hat. Genau dafür wird ein akustisches Monitoring-Werkzeug benötigt, das dem Signal weder etwas hinzufügt noch etwas wegnimmt und zudem noch einigermaßen von Umweltgeräuschen abschirmt...

Aufnahmetechnische und musikalische Schwächen - mit Ausnahme der interpretatorischen Schwachstellen - lassen sich mit passender "Hardware" (z.B. durch Signalmanipulation mittels DSP oder mit verbogenen Frequenzgängen von "Spaßkopfhörern"...) zwar in eng gesteckten Grenzen abmildern, aber in keinem Fall kompensieren, da helfen auch riesige Investitionen in HiFi-Hardware keinen Schritt weiter - die "Software macht die Musik", das wird besonders deutlich bei zwei völlig identischen, mit modernster Rechnerhardware hochgerüsteten aktuellen Notebooks - einmal mit Linux Betriebssystem und einmal mit Atari ® - oder Commodore C64 ® Emulation - die Leistungsunterschiede könnten nicht drastischer ausfallen...

"it's quite easy: you can't make butter out of shit"...das können nur die Alchemisten...


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