enigma-line Retro-Klangfarbenstellermodul FLEXUS 'À la recherche du son perdu' oder auch 'Auf der Suche nach dem verlorenen Klang', drittes Kapitel... Speziell zur Abmilderung der problematischen Eigenschaften von Breitbandlautsprechern, die im wesentlichen mit den Abmessungen des Fullrange-Treibers sowie den gegensätzlichen und miteinander unvereinbaren akustischen Anforderungen zusammenhängen, wurde dieses analoge Röhren-Retro-Modul FLEXUS eines Klangfarbenstellers entwickelt: entgegen der vielfach geäußerten Auffassung lassen sich die physikalisch-akustischen Bedingungen bei diesem Lautsprechertyp nicht einfach außer Kraft setzen, mit Ausnahme der Breitbandsysteme für Kopfhörer gibt es schlichtweg auf dem HiFi-Markt keinen einzigen (!) Boxen-Breitbandtreiber, der in der Lage ist, das vollständige Audiospektrum mit einem akzeptablen Frequenzgang abzustrahlen, da sollte man sich nichts vormachen - auch der elektrostatische Quad ESL ® hat ein Hochton- und zwei Mittel/Tiefton-Folienpanels... So ergeben sich bei der Wiedergabe von anspruchsvollem musikalischen Material trotz unbestreitbarer Vorteile des Breitbandprinzips naturgemäß deutlich hörbare Übertragungsdefizite in den Randbezirken des Hoch- und Tieftonbereichs. Die Folge ist eine vom differenziert trainierten Ohr zuverlässig wahrnehmbare unzureichende Frequenzbandbreite, zusammen mit einer ungünstigen spektralen Balance - beide Problemzonen sind die häufigsten Schwachstellen im Zusammenspiel der Wiedergabeparameter dieses Boxentyps. Elektronisch verbirgt sich hinter dem umwerfend musikalisch aufspielenden Klangfarbensteller ein aktives Baxandall-Filter (kein passiver 'Kuhschwanz-Entzerrer'!) nach der im Jahr 1952 von dem britischen Elektronik-Spezialisten Peter James Baxandall in der bekannten Zeitschrift 'Wireless World' veröffentlichten Schaltung (das Schaltungsdesign entspricht einer frequenzabhängigen Gegenkopplung mit zwei unabhängig regelbaren Frequenzfiltern) - mit Pegelregler bzw. Stereobalancesteller und getrennter Höhen- und Tiefenanhebung bzw. Absenkung, die Einsatzpunkte liegen im Bass/Mittenbereich in etwa zwischen 100Hz und 600Hz, im Mitten/Höhenbereich setzt die Filterwirkung ab ca. 1000Hz ein. Bedingt durch die minimalistische Konzeption der enigma-line Baureihe verfügen die Verstärkermodule lediglich über einen einzigen Tonquelleneingang - für Interpretations- bzw. aufnahmetechnische Vergleiche stellt eine Variante des Klangstellermoduls einen zweiten Hochpegel-Tonquelleneingang zur Verfügung, die Umschaltung erfolgt mit einem bistabilen Relais und zwei robusten Edelstahl-Tastern. Anstelle der üblichen 12AT7 Doppeltrioden arbeiten hier zwei seltene US-amerikanische 6211 von AMPEREX mit ihren typischen beiden Seitengetterringen - eigentlich primär als robuste Langlebensdauerröhre für binäre Zählschaltungen konzipiert hat die 6211 in umfangreichen Hörtests mit diversen ECC81-Exemplaren ihre besondere Eignung für Audioanwendungen nachdrücklich bewiesen und mit ihrem seidigen Schmelz ihre Konkurrenten deutlich überflügelt. Überkritische Akustikpuristen und Meßwertfetischisten mögen angesichts des sich hier bietenden Potentials an Frequenzgangverbiegungen, Schönfärbereien und sonstiger, hinter vorgehaltener Hand behaupteter "Schwachstellen", vielleicht entsetzt die Nase rümpfen: hat man den notwendigen angemessenen "Hörgeschmack" sorgt der FLEXUS allemal für eine perfekt nuancierte Veredelung anliegender Signale und bietet dem Ohr je nach Wunsch das letzte klangliche "i-Tüpfelchen"... Was beliebt ist auch erlaubt... (aus 'Julchen', 1877)
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